Beim Fischkauf über Zustand der Bestände informieren
25.01.2013
Fisch gilt allgemein als gesunde Alternative zum Fleisch und erfreut sich in den vergangenen Jahren einer wachsenden Beliebtheit beim Verbraucher. Dabei landen immer häufiger auch exotische Fischsorten auf dem Teller der Deutschen. Für die Bestände der jeweiligen Arten ist die erhöhte Nachfrage oftmals eine erhebliche Bedrohung. Durch bewusstes Kaufverhalten können Kunden hier einen wesentlichen Beitrag zum Schutz gefährdeter Fischbestände leisten, erläutert das Fisch-Informationszentrum (FIZ).
„Immer mehr Verbraucher möchten wissen, woher der Fisch auf ihrem Teller kommt und ob er aus einer nachhaltigen Fischerei stammt“, berichtet das FIZ und verweist auf Informationsquellen wie die Internetdatenbank „Fischbestände online“. Diese bietet vom Thünen-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) aufbereitete Daten „zum Zustand von Fischbeständen, die für den deutschen Markt von Bedeutung sind.“ Auch werden hier „alle weiteren Aspekte beschrieben, die für die Bewertung einer nachhaltigen Fischerei relevant sein können“, so die Ausführungen auf „Fischbestände Online“. Insgesamt erfasste die Seite Ende 2012 rund 130 für den deutschen Markt relevante Fischbestände aus weltweit über 30 Fischarten. Hier sollen Verbraucher erfahren „wie sie ihren Fischeinkauf so gestalten können, dass Genuss und Nachhaltigkeit sich nicht ausschließen müssen.“
Umweltbewusster Fischeinkauf geboten
Umweltbewusstes Verhalten beim Fischkauf ist angesichts der schwindenden Bestände dringend erforderlich. Daher sollten sich Verbraucher vor dem Einkauf darüber informieren, aus welchem Bestand in welchem Fanggebiet ihr Fisch stammt. Das FIZ und das Thünen-Institut haben zu diesem Zweck eine gemeinsamen Broschüre erarbeitet und auf der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin vorgestellt. Ergänzend zu den Online-Informationsportalen bietet die neue Broschüre „Nachhaltiger Fischeinkauf – aber wie?“ Erläuterungen zu den Fangmethoden und dem Zustand des Fischbestandes in den unterschiedlichen Fanggebieten. Beispielsweise gebe es allein im Nordostatlantik 13 verschiedene Kabeljaubestände, die alle in unterschiedlichem Zustand sind, so die Mitteilung des FIZ.
Informationsmöglichkeiten zu den Fischbeständen
Online stehen neben der Webseite des FIZ, des Thünen-Instituts und des Informationsportals „Fischbestände Online“ auch Angebote von Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder dem WWF zur Verfügung. Informationsbroschüren wie der Greenpeace-Fischratgeber und der WWF-Fischeinkaufsratgeber sind dabei mit dem Smartphone jederzeit abrufbar und können so auch direkt beim Einkauf eingesehen werden. Wenn sich die Kunden hier ein wenig umwelt- und verantwortungsbewusster verhalten würden, könnte der Rückgang der Bestände bei einzelnen Fischsorten möglicherweise gestoppt werden, so die Einschätzung der Experten. Doch sämtliche Verantwortung auf den Endkunden abzuwälzen scheint hier nicht ausreichend. Auch die Regierungen sind dazu aufgefordert durch die Durchsetzung strikter Fangquoten zum Schutz der Bestände beizutragen. Unter Umständen sollten hier Fangverbote ausgesprochen werden, damit sich gefährdetet Fischbestände erholen können. (fp)
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Bildnachweis:Jakob Ehrhardt / pixelio.de
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