Einsamkeit führt zu ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel
Einsamkeit beeinflusst die Ernährung und die körperliche Aktivität. Wenn Menschen das Gefühl haben, dass sie einsam sind, nehmen sie ungesündere Nahrung zu sich, sind weniger aktiv und verbringen allgemein mehr Zeit im Sitzen, wodurch das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit steigt.
In einer neuen Studie von Fachleuten der George Mason University wurde der Zusammenhang zwischen Ernährung, körperlicher Aktivität und Einsamkeit unter Personen untersucht, welche ihr Studium an einem College in den USA absolvierten. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of American College Health“ veröffentlicht.
346 Teilnehmende beantworteten Online-Umfragen
Das Team untersuchte 346 Personen, welche im Herbst 2019 an einer großen staatlichen Universität in den Vereinigten Staaten mit dem Studium begonnen hatten. Die Teilnehmenden wurden angewiesen, verschiedene Fragebögen online zu beantworten.
Letztendlich wurde bei 264 Teilnehmenden versucht, mit der Hilfe von sogenannten multivariablen Regressionsanalysen eine Assoziationen zwischen dem Gesundheitsverhalten und erlebter Einsamkeit zu erstellen, wobei der Body-Mass-Index (BMI) und das Geschlecht berücksichtigt wurden.
Einsamkeit beeinflusst Ernährung und Aktivität
Tatsächlich stellten die Fachleute fest, dass Einsamkeit unter den Teilnehmenden mit einer veränderten Ernährungsqualität und körperlicher Inaktivität verbunden war.
Wenn Teilnehmende über starke Einsamkeit berichteten, wiesen sie häufig ein wenig aktives Verhalten (53,8 Prozent) auf und verbrachten mehr Zeit mit Aktivitäten im Sitzen (19,2 Prozent), verglichen mit Menschen, die über eine geringe erlebte Einsamkeit berichteten.
Einsame Menschen konsumierten häufiger fettige Lebensmittel
Außerdem fiel auf, dass Teilnehmende, welche über stärkere Einsamkeit berichteten, meist eine Ernährung zu sich nahmen, die mehr fettige Lebensmittel umfasste als bei Personen, die nicht so stark von Einsamkeit betroffen waren, berichten die Forschenden.
„Unsere Studie unterstreicht den potenziellen Bedarf an weiterer Forschung zum Verständnis von ungesundem Ernährungsverhalten und körperlicher Aktivität, die möglicherweise mit Einsamkeit zusammenhängen, einem Gefühl, das viele Studenten beeinflusst“, erklärt Studienautor Li Jiang in einer Pressemitteilung.
Interventionen zur Reduzierung von Einsamkeit angebracht
Außerdem machen die Ergebnisse klar, dass sich Interventionen zur Reduzierung von Einsamkeit positiv auf die Aktivität, die Ernährung und somit auch auf die generelle Gesundheit auswirken könnten, insbesondere bei Studierenden.
Häufig ungesunde Ernährung während des Studiums
Laut Studienautor Dr. Lawrence J. Cheskin decken sich die Daten aus der aktuellen Untersuchung mit anderen Studienergebnissen, welche darauf hindeuten, dass Studierende sich häufig nicht gesund ernähren und zu wenig bewegen.
Einsamkeit durch neue Umgebung
Insbesondere der Übergang in eine neue Umgebung, den auch viele Menschen zu Beginn ihres Studiums erleben, könne das Gefühl der Einsamkeit verstärken. Zudem sei in der National College Health Assessment-Umfrage in den letzten zehn Jahren ein dramatischer Anstieg der Einsamkeit unter Studierenden zu beobachten gewesen.
Außerdem habe eine Umfrage aus dem Jahr 2012 ergeben, dass 44 Prozent der an US-Colleges studierenden Menschen ihr Gewicht als überdurchschnittlich hoch einstuften und dem Bereich von Übergewicht oder Fettleibigkeit zuordneten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Li Jiang , Lawrence J. Cheskin, Cara L. Frankenfeld, Ziaul H. Rana , Lilian de Jonge: Loneliness is associated with unhealthful dietary behaviors and physical inactivity among US college students; in: Journal of American College Health (veröffentlicht 17.12.2022), Journal of American College Health
- George Mason University: Loneliness associated with unhealthful diets and physical inactivity among U.S. college students (veröffentlicht 19.01.2023), George Mason University
Wichtiger Hinweis:
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