WHO warnt vor ungesunder Ernährung
20.05.2014
Nach Ansicht von UN-Experten wird schlechte Ernährung zu einem immer größeren Gesundheitsrisiko für viele Menschen. Die ungesunden Essgewohnheiten müssten laut einem Experten genauso wie das Rauchen bekämpft werden.
Schlechte Ernährung wird zu immer größerem Gesundheitsrisiko
Nach Ansicht von Experten der UN wird schlechte Ernährung weltweit zu einem immer größeren Gesundheitsrisiko für viele Menschen. Obwohl in zahlreichen Ländern der Welt immer noch Hunger und Unterernährung herrschen, stellten anderswo Krankheiten große Probleme dar, die durch zu viele ungesunde Nahrungsmittel begünstigt werden. Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan warnte am Montag laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa in Genf: „Ein Teil der Welt isst sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode.“ Wie sie bei der Eröffnung der 67. Weltgesundheitsversammlung sagte, verursache dies auch enorme Behandlungskosten.
Sonderkommission zur Bekämpfung von Fettsucht bei Kindern
Sie kritisierte, dass immer noch Fertignahrung und Getränke mit zu hohem Zuckergehalt allgegenwärtig, bequem und billig seien. Vor allem sei die Zunahme von Fettsucht (Adipositas) unter Kindern besorgniserregend. Die WHO-Chefin gab die Gründung einer Sonderkommission zur Bekämpfung von Fettsucht bei Kindern bekannt. Bis Anfang 2015 sollten die Experten Empfehlungen vorlegen. Der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter erklärte, dass eine „globale Konvention zum Schutz und zur Förderung gesunder Ernährung“ nötig sei. Zudem müssten seiner Meinung nach die unguten Essgewohnheiten genauso energisch bekämpft werden, wie der Nikotinmissbrauch.
Kinderlähmung auf dem Vormarsch
Beim höchsten Gremium der WHO beraten Vertreter aus mehr als 190 Ländern noch bis zum 24. Mai unter anderem über Maßnahmen gegen die Ausbreitung nicht übertragbarer Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Herzleiden oder Fettsucht. Viele Gesundheitsprobleme werden durch ungesunde Ernährung begünstigt oder sogar hervorgerufen. Nach Angaben Chans gehört die erneute Ausbreitung der Polio zu den größten Problemen, mit denen sich die WHO aktuell konfrontiert sieht. Erst kürzlich hatte die WHO gewarnt, dass die Kinderlähmung wieder auf dem Vormarsch ist und dies obwohl der Erreger vor zwei Jahren weltweit nahezu verschwunden war. Bewaffnete Konflikte sowie extremistische Gruppen gehörten zu den Hauptgründen, warum Impfungen in vielen Ländern Impfungen erschwerten oder ganz verhinderten. Die Kinderlähmung könnte sich ohne entschlossene Gegenmaßnahmen auch international wieder ausbreiten und somit könnte das Ziel verfehlt werden, die Poliomyelitis bis 2018 auszurotten. (sb)
Bild: Paul-Georg Meister / pixelio.de
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