Menstruationsbeschwerden und Schmerzen im Beckenbereich können auf Endometriose hindeuten
Belastende Menstruationsbeschwerden und Schmerzen im Beckenbereich können bei Frauen durch eine sogenannte Endometriose ausgelöst werden. Die meisten Betroffenen wissen allerdings nicht, wodurch ihre Probleme entstehen. Alleine in den USA sind etwa fünf Millionen Frauen von der Erkrankung betroffen, die ihrerseits das Risiko für eine koronare Herzkrankheit erhöhen kann.
Einige Frauen leiden während ihrer Periode unter starken Schmerzen im Beckenbereich. Diese können mit einem überschüssigen Wachstum der Gebärmutterschleimhaut verbunden sein. Die Forscher des Brigham and Women’s Hospital in Boston stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass die sogenannte Endometriose Schmerzen verursacht und zur Unfruchtbarkeit führen kann. Außerdem werde das Risiko für koronare Herzerkrankungen erhöht. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes“.
Es gibt zur Zeit keine vollständige Heilung für eine Endometriose
Eine Endometriose wirkt sich auf das Gebärmuttergewebe aus. Die Erkrankung kann an den Eierstöcken, hinter der Gebärmutter, auf dem Darm oder der Blase wachsen. Viele Mädchen und Frauen wissen nicht, dass belastend Menstruationsbeschwerden und Schmerzen im Beckenbereich mitunter auf eine Endometriose zurückzuführen sind, erklärt Hauptautor Missmer in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Mädchen und Frauen können laut Aussage des Experten durch eine Operation behandelt werden, die die Endometrioseherde entfernt oder sie verwenden hormonelle Medikamente um die Erkrankung zu behandeln. Aber es gibt zur Zeit noch keine vollständige Heilung, erklärte Missmer weiter. Die Forscher verwendeten für ihre Untersuchung die Daten von mehr als 116.000 Frauen aus einer Langzeitstudie, die von 1989 bis zum Jahr 2009 lief. Unter den Probanden waren etwa 5.200 Frauen mit einer chirurgisch bestätigten Endometriose, sagen die Experten.
Frauen mit Endometriose haben ein dreifach erhöhtes Risiko für koronare Herzerkrankungen
Frauen mit einer Endometriose entwickelten häufiger einen Herzinfarkt und benötigten öfter einen koronaren Bypass oder eine Stent-Operation. Außerdem litten die Betroffenen häufiger unter Engegefühl und Schmerzen in der Brust, die ein Zeichen einer koronaren Herzkrankheit sein können, erläutern die Mediziner. Das erhöhte Risiko für diese Bedingungen betraf meistens Frauen bis zum Alter von 40 Jahren. Frauen mit Endometriose litten dreimal so häufig an einer Herzerkrankung, verglichen mit Frauen ohne Endometriose. Das Risiko für die Entstehung einer Herzerkrankung infolge der Endometriose verringerte sich mit zunehmenden Alter, sagen die Wissenschaftler.
Herzerkrankungen häufigste Todesursache bei Frauen
Wenn sich Frauen ihre Gebärmutter oder die Eierstöcke entfernen ließen, stieg damit ihr Risiko für einige chronische Entzündungen, berichten die Mediziner. Chronische Entzündungen führen ihrerseits zu erhöhtem oxidativen Stress und einem höheren Cholesterinspiegel. Im Zusammenhang mit einer Endometriose kann diese Verbindung das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen, sagte Missmer. Endometriose und eine koronare Herzerkrankung können zusätzlich noch eine gemeinsame genetische Empfänglichkeit teilen. Die chirurgische und hormonelle Behandlung nach einer Endometriose-Diagnose kann sich zwar auf das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken, aber ein gewisses Risiko bleibt bestehen und könne nicht vollständig entfernt werden, sagen die Experten. Es sei für betroffene Frauen jeden Alters wichtig, auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Außerdem sollten regelmäßige Untersuchungen auf Herzerkrankungen von Ärzten durchgeführt werden, weil auch heutzutage Herzerkrankungen immer noch die häufigste Todesursache bei Frauen sind, warnen die Mediziner. Weitere Forschung sei allerdings nötig, um Zusammenhänge und Auswirkungen besser zu verstehen. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.