Mediziner entdecken 27 Kontaktlinsen im Auge einer Frau
In Großbritannien haben Mediziner im Auge einer Patientin 27 Kontaktlinsen entdeckt. Die Frau sollte eigentlich wegen einer Augenkrankheit operiert werden, doch aufgrund des seltsamen Fundes wurde die OP verschoben. Die Ärzte erklärten, dass keiner von ihnen so etwas schon einmal gesehen hat.
Verantwortungsvoller Umgang mit Sehhilfen
Kontaktlinsen sind zwar häufig verwendete Sehhilfen, sie können allerdings auch eine Gefahr für die Augen darstellen. So berichteten etwa US-amerikanische Wissenschaftler, dass sie bei unsachgemäßem Gebrauch Augeninfektionen und schwere Augenschäden verursachen können. Um solche Gefahren zu vermeiden, müssen die Nutzer verantwortungsvoller mit ihnen umgehen. Wichtig ist unter anderem, das Haltbarkeitsdatum zu beachten. Eine Frau aus Großbritannien nahm es mit der Handhabung der Sehhilfen offenbar nicht so genau. Mediziner entdeckten bei einer Untersuchung 27 Kontaktlinsen in ihrem Auge.
27 Kontaktlinsen im Auge
Der Graue Star (auch Katarakt genannt) ist eines der verbreitetsten Augenleiden überhaupt. Bei dieser Augenerkrankung kommt es zu einer Eintrübung der Linse.
„Die Anzeichen können verschwommenes Sehen sowie „Wie-durch-einen-Nebel-Sehen“ sein“, heißt es auf dem Patienteninformationsportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Vor allem mit dem Alter steigt das Risiko für einen Grauen Star. Ohne Behandlung kann es zur Erblindung kommen. Eine medikamentöse Therapie gibt es nicht.
„Die betroffene Linse kann durch eine Operation entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt werden“, schreibt das IQWiG. Das Sehvermögen lässt sich so meist weitgehend wieder herstellen.
Auch eine 67-jährige Frau aus Großbritannien wollte sich wegen diesem Augenleiden operieren lassen. Bei einer Voruntersuchung fanden Mediziner in ihrem Auge jedoch 27 Kontaktlinsen und verschoben die OP.
Bläuliche Masse aus 17 Linsen
Laut einem Bericht im Fachjournal „Optometry Today“ fanden Ärzte im Auge einer Frau eine „bläuliche Masse“, die sich als ein Zusammenschluss von 17 Kontaktlinsen entpuppte.
Als die 67-jährige Patientin, die sich wegen einer Katarakt-Operation ins Solihull Krankenhaus begeben hatte, weiter untersucht wurde, fanden die Mediziner zehn weitere Kontaktlinsen in ihrem Auge.
Der Fund war so ungewöhnlich, dass selbst im renommierten Fachmagazin „British Medical Journal“ (BMJ) darüber berichtet wurde.
Behandelnde Ärzte haben so etwas noch nie gesehen
Wie es heißt, sei der Patientin nicht bewusst gewesen, dass Kontaktlinsen fehlten.
„Keiner von uns hat so etwas schon einmal gesehen“, sagte die Augenärztin Rupal Morjaria vom Solihull Krankenhaus gegenüber „Optometry Today“.
„Es war so eine große Masse. Alle 17 Kontaktlinsen waren zusammengeklebt. Wir waren wirklich überrascht, dass die Patientin sie nicht bemerkt hat, da sie die Augen sehr irritiert haben müssen.“
Der geplante OP-Termin musste nach dem Fund abgesagt werden. Es wurde befürchtet, dass das Auge mit vielen Bakterien belastet und das Infektionsrisiko zu groß war.
35 Jahre lang Kontaktlinsen getragen
Wie lange die Linsen im Auge waren, blieb unklar. Die Patientin hatte angegeben, dass sie in den vergangenen 35 Jahren monatliche Einweg-Kontaktlinsen getragen hatte, aber keine regelmäßigen Augenoptik-Termine wahrgenommen habe.
Laut Morjaria sei die Frau nach dem Fund „ziemlich geschockt“ gewesen. Sie dachte, dass ihre Unannehmlichkeiten auf trockene Augen und ihr Alter zurückzuführen gewesen seien.
Die Entfernung der Linsen sorgte für große Erleichterung. Zwei Wochen danach hatten sich ihre Augen bereits „deutlich besser“ angefühlt.
Der Vorfall ereignet sich bereits im vergangenen November. Die Ärzte gaben an, darüber zu berichten, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.
„Kontaktlinsen werden die ganze Zeit verwendet, wenn sie aber nicht sachgemäß genutzt werden, kann es dazu kommen, dass Menschen schwere Augeninfektionen bekommen, die dazu führen können, dass sie ihr Augenlicht verlieren“, so Morjaria. (ad)
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