US-Schwimmstar gewinnt eine Goldmedaille nach der anderen – Dank Schröpfen?
Der US-amerikanische Schwimmer Michael Phelps war bei den Olympischen Spielen in Rio immer wieder mit merkwürdigen Flecken zu sehen. Mittlerweile ist bekannt, dass die Kreise vom Schröpfen stammten. Der erfolgreichste Olympionike setzt schon seit längerem auf die uralte Heilmethode.
Olympia-Sieger mit merkwürdigen Flecken
Der US-Amerikaner Michael Phelps gilt als der bislang erfolgreichste Teilnehmer olympischer Sommerspiele. In den letzten Tagen gewann der Schwimmer bei den Spielen in Rio weitere Goldmedaillen. Die Weltöffentlichkeit sah ihn dabei mit merkwürdigen kreisrunden, blauen Flecken, die auf seinem Oberkörper verteilt waren. Mittlerweile ist bekannt, wie es zu den farbigen Kreisen kam. Der Sportler hatte sich schröpfen lassen.
Uralte Therapiemethode
Schröpfen (im Englischen: „Cupping“) ist eine uralte Therapiemethode, die bis auf das 3300 v. Chr. zurückgeht. Sie wurde in Indien, Ägypten und Griechenland umfassend genutzt. Auch in der Chinesischen Medizin etablierte sich der Schröpfvorgang. Die Methode ist das wohl bekannteste Ausleitverfahren, das gegen zahlreiche Beschwerden helfen kann.
Unblutiges und blutiges Schröpfen
Häufig werden dabei Schröpfgläser aus Glas oder Kunststoff verwendet, die mit einem Gummiball versehen sind. Diese Gefäße werden auf das zu behandelnde Areal aufgebracht und durch Zusammendrücken des Gummiballs saugen sie sich auf der Haut fest. Manchmal wird mit einer elektrischen Vakuumpumpe gearbeitet, mit der auch eine Schröpfmassage möglich ist. Beim blutigen Schröpfen wird die Haut angeritzt.
Durch den Unterdruck, der beim Schröpfen entsteht, bleiben in der Regel Flecken, manchmal sogar Blutergüsse, zurück. Laut Medienberichten soll Phelps die Saugnäpfe etwa fünf Minuten auf der Haut behalten haben.
Zusammen mit anderen Therapieformen
Die Einsatzbereiche des Schröpfens sind vielfältig. Die Methode wird unter anderem bei Hexenschuss oder Verspannungen verwendet oder auch bei niedrigem Blutdruck, Bluthochdruck, Magenproblemen und zahlreichen anderen Beschwerden. Meist wird Schröpfen nicht allein, sondern zusammen mit anderen Therapieform angewandt.
Belege für die Wirksamkeit
Es wird zwar oft bemängelt, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit der Methode gebe, doch in verschiedenen Studien wurden dem Schröpfen positive Auswirkungen bescheinigt. So berichteten Berliner Forscher vor einigen Jahren, dass Schröpfen Knieschmerzen lindern kann. Und laut einer Übersichtsarbeit mit 135 analysierten Studien zum Schröpfen könnte die Therapieform bei einigen Krankheiten wie Herpes Zoster einen positiven Effekt haben.
Goldmedaillengewinner lässt sich vor Rennen schröpfen
Bei Michael Phelps scheint die Methode sehr positive Auswirkungen zu haben. Allein bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gewann er fünf Goldmedaillen. Medienberichten zufolge erklärte der Schwimmer, dass er die „Cupping“-Methode schon seit längerem vor Rennen anwendet. Abgeschaut hat er sich die Methode offenbar bei der US-Schwimmerin Natalie Coughlin aus Kalifornien.
Die Sportlerin, die in der Vergangenheit ebenfalls mehrere Goldmedaillen bei Olympischen Spielen gewann, erklärte in einem Interview mit der britischen „Daily Mail“, dass sie Phelps vor rund zehn Jahren das Verfahren vorgestellt hat. Sie meinte, Schwimmer würden die Flecken als „Ehrenabzeichen“ sehen, weil sie Anzeichen für schmerzende Muskeln, harte Trainingseinheiten und lange Zeiten im Pool seien. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.