Emmer, Dinkel, Einkorn, Hirse und Co.
Haben Sie schon mal Urgetreide probiert? Die alten Getreidesorten stecken voller Ballaststoffe, Proteine, Vitamine, Mineralien und Antioxidantien. Die in Vergessenheit geratenen Urgetreide-Sorten stehen aufgrund ihrer vergleichsweise niedrigen Erträge nicht im Fokus der Lebensmittelindustrie und konnten so ihre Ursprünglichkeit seit Tausenden von Jahren bewahren. Jetzt gewinnen die alten Sorten wieder an Bedeutung.
Seit über 10.000 Jahren baut der Mensch Urgetreide an. Durch die moderne Landwirtschaft verloren die alten Sorten an Bedeutung und wurden durch ertragsreiche Sorten wie Weizen und Roggen verdrängt. Vergleicht man jedoch die Nährstoffe der alten Sorten mit den heutigen, steht das Urgetreide deutlich besser dar. Emmer, Dinkel und Einkorn sorgen nicht nur für neue Geschmackserlebnisse, sondern sie liefern auch noch wesentlich mehr Eiweiße und Mineralstoffe.
Emmer – das vergessene Supergetreide
In der mediterranen Küche ist Emmer ein beliebtes Traditionsgetreide. Unter dem Namen Farro wird das Urgetreide Emmer in Gerichten wie Risotto, Eintöpfen oder Salaten verwendet und sorgt für einen nussigen Geschmack. „Emmer ist eine großartige Quelle für Ballaststoffe, Eisen, Eiweiß und Magnesium“, betont Diät-Expertin Anya Guy in einer Mitteilung der Mayo Clinic. Die enthaltenen Nährstoffe seien optimal für die Ernährung bei Diabetes geeignet und unterstützen allgemein die Gesundheit des Herzens und des Gehirns.
Starke Sättigung unterstützt das Abnehmen
„Emmer kann auch das Sättigungsgefühl verbessern und die Verdauung fördern“, erläutert Guy. Dies sei bei einer Diät hilfreich und könne das Abnehmen unterstützen. Grund für diesen Effekt sei der hohe Anteil an Ballaststoffen im Emmer.
Dinkel, Hirse und Emmer im Vergleich zu Weizen
Auch das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) macht auf die alten Sorten aufmerksam. „Dinkel besticht im Vergleich zum Weizen mit einem besonders hohen Eiweißgehalt sowie mit hohen Mengen an Kalium, Magnesium und Zink“, schreiben die Ernährungsexperten der BzfE in einem Fachartikel. Hirse könne mit einem hohen Eisenwert punkten und sei deshalb besonders interessant für Vegetarier und Veganer. Emmer habe einen besonders hohen Anteil von Vitamin E – etwa doppelt so hoch wie beim Weizen. Laut BZfE hat aber auch der Weizen seine Vorteile. Er enthalte deutlich mehr Folsäure als die Urgetreide-Sorten.
Einkorn ist besonders reich an Antioxidantien
Die goldgelbe Farbe und die weichen Körner sind charakteristisch für das Einkorn. „Die verdanken sie dem hohen Gehalt an Carotinoiden, allen voran an Lutein“, berichtet das BZfE. Carotinoide und Lutein gelten als Antioxidantien und fangen im Körper freie Radikale ab. Dies soll den Alterungsprozess verlangsamen und die Augen schützen. Einkorn gibt es beispielsweise in Form von Brot, Pasta und Gebäck. Es kann aber auch als Zutat in Suppen, Soßen oder Bratlingen verwendet werden. (vb)
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