Neue Möglichkeit für die Feststellung des Geburtsgewichts von Föten entwickelt
Es scheint eine neue Möglichkeit zu geben, um das Geburtsgewicht eine Babys festzustellen, bevor das Kind überhaupt geboren wird. Forscher fanden heraus, dass eine Untersuchung des Urins der Mutter zur Identifizierung des zukünftigen Geburtsgewichts führen kann. So können vielleicht in Zukunft Babys mit einem zu geringen Gewicht identifiziert werden und schnell Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Die Wissenschaftler von Biomed Central stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass die Untersuchung des Urins einer werdenden Mutter ermöglicht, dass das Geburtsgewicht des Kindes errechnet werden kann. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „BMC Medicine“.
Geringes Geburtsgewicht kann zu Typ-2 Diabetes und Fettleibigkeit führen
Ein abnormes Wachstum des Fötus und ein zu geringes Geburtsgewicht sind gut etablierte Risikofaktoren für chronische Krankheiten im späteren Leben, erklären die Experten. Zu solchen Erkrankungen gehören auch beispielsweise die Entwicklung von Typ-2 Diabetes und Fettleibigkeit.
Harn-Metaboliten sind mit dem Wachstum des Fötus verbunden
Die Wissenschaftler verwendeten für ihre Untersuchung eine Technik mit der Bezeichnung NMR-Spektroskopie zur Identifizierung von einem Panel von zehn Harn-Metaboliten im dritten Trimester der Schwangerschaft. Diese waren mit dem Wachstum des Fötus und einem erhöhten Geburtsgewicht verbunden, erläutern die Spezialisten. Die Metaboliten umfassten Steroidhormone und wichtige biologische Bausteine, welche als BCAAs bezeichnet werden.
Veränderungen der BCAAs wirken sich auf das Geburtsgewicht aus
BCAAs sind während der Schwangerschaft lebenswichtige Nährstoffe. Sie dienen als eine Energiequelle für den heranwachsenden Fötus, sagen die Forscher. Veränderungen der BCAAs und anderer Metaboliten können im Urin gemessen werden. Durch die Messung waren Mediziner in der Lage, dass sie Änderungen von bis zu 12 Prozent beim Geburtsgewicht des Fötus feststellten konnten. Faktoren wie beispielsweise das Eigengewicht der Eltern und mütterliches Rauchen hatte keinen Einfluss auf die Ergebnisse.
Mediziner untersuchen Urinproben von 800 schwangeren Frauen
Das Forscherteam sammelte für seine Untersuchung Urinproben und Lifestyle-Fragebogendaten von über 800 schwangeren Frauen im Alter von 28 bis 33 Jahren. Die Untersuchung war die bisher umfassendste Studie über Harnstoffmetaboliten und das fetale Gewicht, sagen die Autoren.
Weitere Forschung zu dem Thema ist dringend notwendig
Eine experimentelle Studie ist erforderlich, um eine genaue Ursache-Wirkung festzustellen, erläutern die Wissenschaftler. Der Beweis der Grundlagenstudie hebt den Wert hervor, den die metabolische Profilierung der schwangeren Frauen auf die Erstellung von Schwangerschaftsplänen haben kann. (as)
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