Studie bestätigt positive Wirkung des Urlaub auf die Gesundheit
05.06.2013
Urlaub hat einen positiven Effekt auf das persönliche Glücksempfinden, der auch einige Zeit nach den wohlverdienten Ferien weiter anhält und deutlich stärker ausgeprägt ist, als zum Beispiel beim Shopping beziehungsweise dem Erwerb materieller Konsumgüter mit ungefähr dem selben Wert, so das Ergebnis einer Untersuchungen der Arbeits- und Organisationspsychologin Dr. Jessica de Bloom.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren hatte Jessica de Bloom an der Radboud University Nijmegen zu den Auswirkungen des Urlaubs auf Gesundheit und Wohlbefinden der Arbeitnehmer geforscht. Im Jahr 2012 veröffentlichte sie ihre Ergebnisse in dem populärwissenschaftlichen Buch „De kunst van het vakantievieren”. Im Rahmen der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin wird Dr. Jessica de Bloom am 06. Juni darüber referieren, „wodurch genau sich einzelne Touristengruppen erholen und wie lange die Erholung anhält.“
Urlaub macht glücklicher als materielle Konsumgüter
Ein neuer Laptop, eine neue Luxushandtasche, eine teure Armbanduhr oder ein neuer Fernseher haben den Ausführungen der in Deutschland geborenen, Gesundheits-, Arbeits- und Organisationspsychologin zufolge eine deutlich geringeren Effekt auf das individuelle Glück von Arbeitnehmern als ein Urlaub, der ungefähr das gleiche kostet. Die heute an der Universität Tampere in Finnland tätige Expertin nennt als Grund für die überlegene Wirkung des (Kurz-)Urlaubs auf das Glücksempfinden zum Beispiel die fehlende Vergleichbarkeit. „Anders als den Designer-Anzug oder die teure Armbanduhr kann man seinen Tauchurlaub am Roten Meer schwerlich dem Städtetrip des Kollegen nach Barcelona gegenüberstellen“, so de Bloom in der Ankündigung zu ihrem morgigen Vortrag.
Urlaub mit positiver Wirkung auf die Gesundheit
Die Psychologin erläuterte, dass den neuesten Forschungserkenntnissen zufolge Menschen, die ihr Geld für Erlebnisse wie einen Konzertbesuch, einen Familienausflug oder einen Kurzurlaub, ausgeben, sowohl kurzfristig als auch langfristig glücklicher sind als Menschen, die sich materielle Dinge, wie Schmuck, Kleidung oder elektronische Geräte zulegen. Insgesamt trage Urlaub zur Gesundheit bei und sorge für Erholung vom stressigen Alltag. Der positive Effekt auf die Gesundheit wurde laut aktueller Pressemitteilung der ITB auch „im Rahmen der Framingham Heart Study“ bestätigt. Diese sei zum dem Ergebnis gekommen, „dass Menschen, die für lange Zeit nicht in den Urlaub fuhren, ein höheres Risiko hatten krank zu werden oder sogar frühzeitiger starben als Menschen, die sich regelmäßig frei nahmen.“
Den letzten Urlaubstag besonders genießen
Die Gesundheitspsychologin Dr. Jessica de Bloom erklärte zudem, dass in Bezug auf die Erholung mehrere kurze Urlaube empfehlenswerter seien als ein ausgeprägter Jahresurlaub. Denn ähnlich wie Schlaf könne „man Erholung nicht aufsparen. Ein langer Sommerurlaub reicht nicht aus, um ein ganzes Jahr an harter Arbeit und Überstunden zu kompensieren.“ Regelmäßige Kurzurlaube seien im Sinne der Gesundheit und Erholung daher vorzuziehen. Die Expertin ergänzte, dass für die Erholungswirkung des Urlaub weniger dessen Länge als vielmehr die „Gestaltungsfreiheit“ eine Rolle spiele. Die Unternehmungen sollten den eigenen Bedürfnissen entsprechen und der Kontrolle des Urlaubers unterliegen, erläuterte Dr. Jessica de Bloom. Auch sei der letzte Urlaubstag entscheidend, für die Erholungswirkung und das individuelle Glücksempfinden im Anschluss an die Ferien. Die Gesundheitspsychologin rät daher, das Kofferpacken und andere unliebsame Aktivitäten nicht am letzten, sondern besser bereits am vorletzten Ferientag zu erledigen. So könne „man den letzten Urlaubstag nochmal richtig genießen.“ (fp)
Bild: La-Liana / pixelio.de
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