Wer unter Atemwegserkrankungen leidet, muss sich meist genau überlegen, wo er seinen Urlaub verbringen will. Klima und Belastungen der Luft mit Reizstoffen haben nämlich maßgeblichen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen. Wer darüber hinaus seinen Gesundheitszustand nachhaltig verbessern will, kann seinen Urlaub um spezielle Kur-Angebote ergänzen. Sie wirken meist noch viele Monate danach positiv auf die Bronchien.
Urlaub am Meer – pollenarm und salzhaltig
Am Meer weht oft eine frische Brise. Da sie meist direkt vom Meer kommt, bringt sie saubere, salzhaltige Luft ohne Pollen mit sich. Für Menschen, die an Asthma mit oder ohne allergische Ursache leiden, sind das beste Voraussetzungen. Am Mittelmeer ist eine Unterkunft für Allergiker direkt am Meer besser als eine im Land, da Pollen in dieser Region bis in den November in der Luft liegen. An die Nordsee sollten Asthmatiker hingegen nicht zu spät im Jahr fahren. Ist die Luft zu kalt, reizt sie empfindliche Schleimhäute übermäßig. Menschen mit COPD sollten lieber ganzjährig vermeiden, sich dem Reizklima der Nordsee auszusetzen. Es kann Beschwerden verstärken.
Urlaub im Gebirge verbessert Kondition
Ebenso wie am Meer müssen COPD-Patienten auch in den Bergen aufpassen. Denn der verfügbare Sauerstoff nimmt mit der Höhe ab, und das kann bei ihnen massive Atemprobleme auslösen. Aber in den Bergen ist die Luft ebenfalls pollenarm und frei von allergischen Reizstoffen, was vor allem Asthmatikern gut tut. Ihnen hilft auch der geringere Luftsauerstoff in den alpinen Lagen, denn der Körper ist im ständigen Ausdauertraining. „Die Höhe wirkt positiv auf die Bildung der roten Blutkörperchen, den Sauerstofftransport sowie Blutdruck und Pulsverhalten und verbessert so die Sauerstoffsättigung im Blut“, erklärt Univ.-Doz. Dr. Bertram Hölzl, wissenschaftlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen. Das wirkt beispielsweise gut gegen Kurzatmigkeit, sofern keine schweren organischen Ursachen vorliegen. Wo Berge sind, gibt es oft auch ehemalige Bergwerksstollen, die im Rahmen einer Kur heute für die Gesundheit genutzt werden. Von der nahezu staub- und pollenfreien Atmosphäre, profitieren nahezu alle Menschen mit Atemwegsproblemen. „Einen besonderen Wert haben sogenannte Radonwärmetherapien in Stollen“, empfiehlt der Experte. Hier tritt das Edelgas Radon natürlich aus dem Gestein aus und wird über Haut und Lunge aufgenommen. „Die Therapie regt körpereigene Zellreparaturmechanismen an, verringert die Aktivität von Entzündungszellen sowie Schmerzbotenstoffen und verkrampfte Muskeln entspannen sich“, erklärt Dr. Hölzl.
Feuchtheiße Länder und Großstädte meiden
Egal ob allergisches oder nicht allergisches Asthma, ob COPD oder infektiöse Lungenerkrankungen – Urlaub in feuchtheißen Ländern vertragen Bronchien nur schlecht. Auch Großstädte sollten Menschen mit Atemwegserkrankungen meiden. Die in der Luft vorhandenen Schadstoffe wie beispielsweise Feinstaubpartikel, Stickstoffoxide und Kohlenmonoxide können in die sensitiven Bereiche des Atemsystems eindringen und zum Beispiel die Sauerstofftransportfähigkeit der roten Blutkörperchen verringern. (pm)
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Wichtiger Hinweis:
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