Nasenbluten: harmloser Fluss? Vor allem im Alter ärztliche Abklärung wichtig
08.10.2013
Es gibt kaum unangenehmere Situationen: wenn plötzlich und unerwartet ein hellrotes Rinnsal aus der Nase fließt. Irgendwann hat jeder einmal Nasenbluten. Während dies bei Kindern oft harmlos ist, sollten Erwachsene, die häufiger darunter leiden, Symptome durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt abklären lassen, darauf weist das HNOnet NRW, ein Zusammenschluss niedergelassener HNO-Ärzte hin. Neben Schäden an Blutgefäßen, Bluthochdruck, harmlosen Fehlbildungen kann Nasenbluten in seltenen Fällen auch einem bösartigen Geschwür entspringen. Dauern Blutungen länger als ein paar Minuten an, lassen sie sich heute notfallmäßig mit verschiedenen Methoden schnell und nachhaltig stoppen.
Der plötzliche Fluss aus der Nase hat bei Kindern und Erwachsen unterschiedliche Ursachen. „Bei Kindern ist meist eine trockene oder gereizte Nasenschleimhaut im vorderen Teil der Nase schuld am Nasenbluten“, erklärt Dr. Uso Walter, Duisburger HNO-Arzt und Vorstandsvorsitzender des HNOnet NRW: „Dadurch wird die Schleimhaut rissig und die Blutgefäße treten an die Oberfläche“. Gerade beim Nachwuchs werden die Gefäße schnell leicht beschädigt: durch Verletzungen und Erkältungen – manchmal aber auch durch popelnde Kinderfinger. Der Blutfluss versiegt meist nach einigen Minuten von selbst. Durch einen kalten Waschlappen im Nacken ziehen sich verletzte Gefäße zusammen und die Blutung lässt sich schneller stoppen. Da es in der Regel sehr weit vorne in der Nase blutet, hilft auch das Zuhalten der entsprechenden Nasenseite. Hierdurch wird die Blutungsquelle abgedrückt. Dabei sollte der Kopf nach vorn gehalten werden, um Übelkeit infolge von Blut im Magen zu vermeiden. Versiegt der Blutfluss dennoch nicht, ist eine Notfall-Versorgung beim HNO-Arzt angezeigt. „Üblicherweise helfen dann in die Nase eingeführte Tamponaden. Auch Verätzungen oder Verödungen mit Strom, Kälte oder Medikamenten können die Blutung stillen“, meint Dr. Walter.
Bei Erwachsenen kann dem Nasenbluten auch eine Gefäßblutung im hinteren Teil der Nase zugrunde liegen. Hier spielen auch Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und entwässernde oder blutverdünnende Medikamente eine wichtige Rolle. Mit zunehmendem Alter verlieren die Gefäße darüber hinaus an Elastizität und sind so empfindlicher bei trockener, kalter Luft oder bei Schnupfen. Wenn das Blut nicht nur tröpfelt sondern richtig fließt, sollten sich Betroffene bei einem HNO-Arzt vorstellen. Auch Tumore in der Nase führen zu Blutungen. Sie treten zwar selten auf, gehören aber für eine vollständige Heilung frühzeitig behandelt. „Vor allem, wenn regelmäßiges Nasenbluten mit einer einseitigen Behinderung der Nasenatmung auftritt, sollte dies ärztlich abgeklärt werden“, verdeutlicht Dr. Walter. (pm)
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