Arzt nutzte eigenes Sperma um rund 50 Frauen zu befruchten
Ein Arzt in den USA hat nach Informationen übereinstimmender Meldungen sein eigenes Spermium verwendet, um Frauen künstlich zu befruchten. Der mittlerweile pensionierte Mediziner hatte in insgesamt mindestens 50 Fällen auf sein eigenes Spermium zurückgeriffen, ohne den Frauen hiervon etwas zu sagen. Es wird vermutet, dass noch weitaus mehr Mütter betroffen sind.
Was tun bei unerfülltem Kinderwunsch?
Frauen, die trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger werden, probieren oft verschiedene Methoden aus, doch noch ein Kind zu bekommen. Manche versuchen es mit Sex nach Timing, andere denken, es könne helfen, nach dem Geschlechtsakt die Beine in die Luft zu strecken. Und einige vertrauen auf eine Samenspende, bei der jedoch in der Regel unbekannt bleibt, von wem sie stammt.
Arzt nutzte eigenen Samen zur Befruchtung von rund 50 Frauen
In den USA haben mehrere Frauen nun allerdings doch erfahren, von wem das Sperma kam, das für ihre Befruchtung verwendet wurde. Und zwar von dem Arzt selbst, der in seiner Klinik Frauen ihren Kinderwunsch erfüllen wollte.
Medienberichten zufolge hat der mittlerweile 77-jähriger Mediziner aus dem US-Bundesstaat Indiana in seiner Zeit als Gynäkologe rund 50 Frauen künstlich befruchtet. Wie die „Washington Times” berichtet, soll der Arzt im Ruhestand mindestens von acht Kindern der biologische Vater sein. Das jüngste der so gezeugten Kinder ist demnach rund 30 Jahre alt.
Wahre Herkunft des Spermas verheimlicht
Laut einem Bericht von „CNN“ kam der Skandal ans Licht, nachdem eine Frau durch einen DNA-Test erfuhr, dass sie mehrere unbekannte Geschwister hat. Auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater kam sie auf Dr. Donald Cline. Dieser stritt die Vorwürfe zunächst ab, doch die Beweise und Zeugenaussagen sprachen gegen ihn. Er räumte sein Fehlverhalten ein.
Nach eigenen Angaben habe er den Frauen helfen wollen und habe nicht immer genügend Samenspender auftreiben können, weshalb er auf sein eigenes Sperma zurückgriff. Der Arzt hatte den Frauen stets die wahre Herkunft des Samens verheimlicht und behauptet, er stamme von Arztkollegen oder Medizinstudenten.
„Es war unethisch, was er tat. Er sagte seinen Patientinnen eine Sache, machte aber was anderes“, sagte eine Frau, die anonym bleiben wollte, berichtet „CNN“. „So etwas passiert sehr selten“, erklärte Eleanor Nicoll von der „American Society for Reproductive Medicine“. Eigentlich sollte es aber ganz ausgeschlossen werden können. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.