Gefährlicher Erreger: Schon wieder Usutu-Virus in Singvögeln festgestellt
In Bayern wurde bei mehreren Singvögeln das gefährliche Usutu-Virus nachgewiesen. Der Erreger hat seinen Ursprung in Afrika, er taucht aber seit einigen Jahren auch immer wieder in Europa auf. Auch Menschen können sich damit infizieren. Das Ansteckungsrisiko ist allerdings gering.
Gefährliches Virus im Raum Nürnberg nachgewiesen
Im Jahr 2010 wurde das tropische Usutu-Virus, das durch Stechmücken auf Vögel übertragen wird, erstmalig in Deutschland festgestellt. In den folgenden Jahren sorgte der Erreger immer wieder für regionales Vogelsterben. Nun wurde das Virus bei vier tot aufgefundenen Wildvögeln aus dem Raum Nürnberg nachgewiesen.
Usutu-Virus-bedingte Todesfälle bei Vögeln
Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das die Proben vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zur virologischen Untersuchung erhielt, handelt sich um zwei Amseln, einen Kleiber und einen Bartkauz.
Wie das LGL in einer Mitteilung schreibt, laufen derzeit am FLI noch Untersuchungen weiterer Proben.
Laut den Experten wird der Erreger durch Stechmücken übertragen, in Deutschland traten Usutu-Virus-bedingte Todesfälle bei Vögeln erstmals im Jahre 2011 auf.
Ansteckungsrisiko für Menschen ist sehr gering
Zwar kann das Virus prinzipiell auch auf den Menschen übertragen werden, das Ansteckungsrisiko ist aber sehr gering.
„Bisher sind nur sehr wenige Erkrankungsfälle bei Menschen bekannt. Besonders bei immungeschwächten Personen kann eine Infektion mit grippeähnlichen Symptomen und Hautausschlägen einhergehen“, so das LGL.
Wenn vermehrt tote Vögel gefunden werden, sollten diese nicht angefasst und das zuständige Veterinäramt kontaktiert werden.
„Grundsätzlich sollten in der Natur verendete Tiere nicht berührt werden, weil hier generell ein Ansteckungsrisiko bestehen kann“, schreibt das Amt.
Erreger kann Massenvogelsterben auslösen
Wie das FLI auf seiner Webseite erklärt, wurde das Usutu-Virus, das seinen Ursprung in Afrika hat, in Europa erstmals Anfang des Jahrtausends diagnostiziert.
Hauptwirte für den Erreger sind Wildvögel, die in der Regel nicht erkranken. Allerdings sind auch sehr empfängliche Vogelspezies bekannt, zum Beispiel Schwarzvögel, die sich sehr leicht infizieren.
Infizierte Vögel zeigen häufig Apathien und Störungen des zentralen Nervensystems wie Taumeln oder Kopf verdrehen. Es kann zum massenhaften Vogelsterben kommen.
Den Fachleuten zufolge treten Infektionen hauptsächlich während der Stechmückensaison von Mai bis September auf. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
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