Chilis können den Blutdruck bei Hypertonie langfristig senken
Bluthochdruck ist eine regelrechte Volkskrankheit. Daher bemüht sich die Forschung weltweit geeignete Therapien zu finden, die den Blutdruck nachhaltig senken. Hierbei spielen nicht nur Arzneien eine Rolle, sondern auch Lebensmittel, die durch den Konsum dazu beitragen, Bluthochdruck zu dämpfen. Chinesische Wissenschaftler um Zhiming Zhu von der Third Military Medical University im Chongqing sind der Frage nachgegangen, welchen Einfluss des in Chilis vorhandenen Schärfestoffes Capsaicin auf die Blutgefäße haben. Die Ergebnisse der siebenmonatigen Langzeitstudie wurden in der Fachzeitschrift “Cell Metabolism” veröffentlicht.
Zhu beschreibt in dem Artikel einerseits den molekularen Prozess der zur Senkung des Blutdrucks führt und stellt zudem die Ergebnisse seiner siebenmonatigen Langzeitstudie vor, die den Zusammenhang zwischen Chiliverzehr und Blutdruck empirisch untersucht. Daraus geht hervor, dass Capsaicin in den Versuchen an Laborratten mit chronischen hohem Blutdruck eindeutig zu einer Senkung des Blutdrucks beigetragen hat. Das dem Futter beigemischte Capsaicin hat einen erhöhten Stickstoffmonoxid Ausstoß im Stoffwechsel der Ratten zur Folge, wodurch sich die Wände der Blutgefäße entspannen, diese sich weiten und der Blutdruck sinkt.
Ob sich die Ergebnisse ohne weiteres auf den Menschen übertragen lassen, gilt es für Zhu in anschließenden Studien zu untersuchen. Er geht jedoch von einem ebenso eindeutigen Ergebnis aus. Einen Anhaltspunkt liefert ihm heute bereits die unterschiedlichen Verteilung der Bevölkerung mit zu hohem Blutdruck in China. So leiden im Südwesten Chinas wo deutlich mehr Chili verzehrt wird als im Nordosten nur 10 – 14 Prozent der Bevölkerung an zu hohem Blutdruck gegenüber 20 Prozent im Nordosten.
Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, können Menschen die an zu hohem Blutdruck leiden in Zukunft evt. auf teure blutdrucksenkende Medikamente verzichten und stattdessen eine gute Portion Chili zu sich nehmen. Wem die herkömmlichen Chilis dabei zu scharf sind, der hat auch die Option auf eine mildere Variante auszuweichen die zwar kein Capsaicin enthält, aber einen Wirkstoff dem die Wissenschaftler um Zhu eine ähnliche Blutdruck senkende Wirkung zusprechen.
In Deutschland leiden derzeit fast 25% der Bevölkerung an Bluthochdruck (Hypertonie), der z. B. durch die Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems, durch hormonelle Probleme, Stoffwechselkrankheiten oder durch Nierenschäden hervorgerufen werden kann. Aber auch eine falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Stress können Ursache für einen zu hohen Blutdruck sein. Damit einher geht ein erhöhtes Risiko von koronaren Herzkrankheiten, Nierenversagen oder Herzinfarkten. Daher sollte Hypertonie auf jeden Fall ärztlich behandelt und regelmäßig kontrolliert werden.
Wenn sich die Ergebnisse der Third Military Medical University Studie in den folgenden Test am Menschen bestätigen, so bietet ein erhöhter Chili-Konsum erkrankten Personen eine gute Option, zusätzlich der konventionellen Schulmedizin gegen den zu hohen Blutdruck vorzugehen. (sb, fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.