Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird voraussichtlich noch in diesem Jahr ein Positionspapier zu veganer und vegetarischer Ernährung veröffentlichen. Das hat DGE-Präsident Prof. Helmut Heseker bei der Fachveranstaltung “Vegetarisch und vegan – Nur ein Trend?” vor Journalisten in Hamburg angekündigt. “Wir können nicht auf jeden Hype aufspringen, aber jetzt ist die Zeit einfach reif dafür”, begründete der DGE-Präsident. Der Druck, sich intensiv mit veganer Ernährung zu beschäftigen und Position zu beziehen, sei durch die wachsenden wissenschaftlichen Erkenntnisse entstanden.
Bekannt ist: Die Fachgesellschaft empfiehlt eine vollwertige Ernährung in Form einer Mischkost, die zum größten Teil aus pflanzlichen und zum kleineren Teil aus tierischen Lebensmitteln inklusive Fisch und wenig Fleisch besteht. Daneben wird das Positionspapier jedoch eine neue Empfehlung enthalten, so Heseker: “Auch eine lacto-ovo-vegetarische Ernährung ist als Dauerernährung geeignet”.
Vegane Ernährung hingegen berge die Gefahr der Mangelernährung. Daher spreche sich die DGE nicht für eine rein pflanzliche Ernährung aus. Und: “Für Menschen in sensiblen Lebensphasen wie Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglings- und Kindesalter wird eine vegane Ernährung aufgrund der potenziell kritischen Nährstoffversorgung mit dem hohen Risiko für Nährstoffmangelzuständen mit unter Umständen dauerhaften Schäden mit Nachdruck nicht empfohlen”, lautet die Position der DGE.
Unabhängig von diesen Empfehlungen trägt das Positionspapier jedoch der Tatsache Rechnung, dass sich eine beträchtliche Anzahl an Menschen vegan ernährt. Das ist die zweite wesentliche Neuigkeit. Die Neupositionierung soll auch konkrete Ratschläge enthalten, die Veganern helfen, ein Nährstoffdefizit zu vermeiden.
Wann genau das Positionspapier herausgegeben wird, steht noch nicht fest. “Wir ringen gerade noch um Worte”, sagte Heseker. Von den deutschen Pädiatern komme an einzelnen Punkten erheblicher Widerstand.
(Eva Neumann, aid)
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