Vegane Ernährung: Alles Käse oder wie? IKK-Gesundheitsberaterinnen klären über Risiken und Vorteile auf – Kostenfreie Ernährungsberatung für Versicherte
28.05.2014
Vegane Ernährung ist in und in aller Munde. Etwa 800.000 Veganer soll es laut Vegetarierbund (VEBU) in Deutschland geben – Tendenz steigend. Veganer verzichten nicht nur auf Fleisch wie die Vegetarier, sie lehnen darüber hinaus die Verwendung jeglicher tierischer Produkte in ihrer Ernährung ab. Das heißt zum Beispiel: Keine Eier, keine Milch, kein Käse.
Da es bislang aber an verlässlichen Studien mangelt, wird diese Ernährungsform kontrovers diskutiert. „Nach Ansicht der meisten Ernährungswissenschaftler ist vegane Ernährung aber durchaus gesund und auch bedarfsgerecht“, sagt Marie-Louise Conen, Ernährungsberaterin der IKK Südwest.
Bei fehlerhafter Auswahl der Nahrungsmittel könne es allerdings zu angelzuständen im Bereich von Kalorien, Vitaminen, Mineralstoffen oder Eiweiß kommen. Besonders achten sollten Veganer auf die Eiweißzufuhr in Form von Hülsenfrüchten, Getreide, Reis, Soja und Nüssen. Ebenso wichtig ist Vitamin B12, das u.a. die Bildung der roten Blutkörperchen regelt. In den meisten Fällen ist Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll.
Viele Menschen, die ihre Ernährung auf vegan umgestellt haben, stellen positive Veränderungen ihrer Gesundheit fest. So bewirkt die fett- und cholesterinarme Nahrung zum Beispiel bessere Blutfettwerte. Ballaststoffe beugen Magen-Darm-Erkrankungen vor und stärken das Immunsystem. Besonders bei Hautkrankheiten und Allergien berichten Veganer von großen Erfolgseffekten nach der Ernährungsumstellung.
Veganer kann grundsätzlich jeder werden. „Bei Schwangeren, Kindern und Leistungssportlern sollte allerdings vorher ein Arzt befragt werden“, rät Marie-Louise Conen. Wichtig ist außerdem, nicht abrupt von einem auf den anderen Tag damit zu beginnen, sondern nach und nach den Ernährungsplan umzustellen.
Trotzdem gilt: Eine Portion gesunder Menschenverstand schadet nicht. Denn ein veganer Lebensstil bedeutet nicht automatisch, dass man gesund lebt – ebenso wenig wie der Verzehr von Fleisch automatisch ungesund ist. „Es hängt davon ab, was und wieviel gegessen wird und wie der Körper darauf reagiert“, betont die IKK-Ernährungsberaterin. (pm)
Bild: Mika Abey / pixelio.de
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