Vegetarier sollen laut Studie nicht länger leben oder doch?
19.05.2014
Laut einer Studie sollen nicht Vegetarier, sondern Menschen, die ein bisschen Fleisch essen, am längsten leben. Zahlreiche internationale Studien kommen aber zu dem Ergebnis, dass eine vegetarische Ernährung gesund ist und zu einer geringeren Todesrate führt.
Gesundheitsfördernde Substanzen
Nicht Vegetarier, sondern Menschen, die ein bisschen Fleisch essen, sollen am längsten leben. Zu diesem Ergebnis komme eine seit 18 Jahren laufende Studie (Epic), die mit 450.000 Teilnehmern angefangen hatte, von denen zwischenzeitlich 26.000 gestorben sind. „Das Ergebnis macht Sinn, denn Fleisch enthält eine Reihe gesundheitsfördernder Substanzen“, meinte Professorin Sabine Rohrmann aus Zürich in der „Apotheken Umschau“ (5/2014 B). Man finde zwar solche Substanzen auch in Pflanzen, aber aus tierischen Produkten könne der menschliche Körper sie besser verwerten.
Zahlreiche Studien kommen zu anderen Ergebnissen
Zahlreiche internationale Studien kamen in den letzten Jahren jedoch zu anderen Ergebnissen. Und auch Frau Rohrmann vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich sagte in einer Mitteilung im vergangenen Jahr: „Rund drei Prozent aller frühzeitigen Todesfälle sind schätzungsweise auf den hohen Konsum von Fleischprodukten zurückzuführen.“ Ebenfalls 2013 wurde eine Studie der Loma Linda University in Kalifornien unter rund 70.000 Teilnehmern publiziert, die zu dem Ergebnis kam, dass vegetarische sowie vegane Diäten mit einer geringeren Todesrate in Verbindung stehen. So seien auf Seiten der Vegetarier 12 Prozent weniger Todesfälle und 19 Prozent weniger Herzkrankheiten wie Herzinfarkt zu verzeichnen gewesen.
Vegetarische Ernährung ist gesund
Eine vegetarische Ernährung bringt aber noch mehr gesundheitliche Vorteile mit sich. So kam eine Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine zu dem Ergebnis, dass Vegetarier niedrigere Blutdruck-, Blutfett- und Harnsäurewerte und bessere Nierenfunktionsleistungen aufwiesen. Bei der Untersuchung wurden 11.000 Vegetarier 12 Jahre lang beobachtet und mit einer Kontrollgruppe verglichen, die, abgesehen vom Fleischkonsum, eine ähnliche Lebensweise und einen vergleichbaren sozialen Status wie die untersuchten Vegetarier hatte. Zudem war die Sterberate um 20 Prozent und die Krebstodesrate sogar um 40 Prozent niedriger als bei der fleischessenden Kontrollgruppe. Zusammenfassend lässt sich aus diesen Studien ableiten, dass der allgemeine Gesundheitszustand von Vegetariern überdurchschnittlich gut ist und die vegetarische Ernährung als gesund bezeichnet werden kann. (sb)
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