Gesündere Menschen – Wenn wir alle Vegetarier wären
Immer mehr Menschen reduzieren ihren Fleischkonsum. Meist stehen dabei gesundheitliche Aspekte im Vordergrund. Doch auch ethische und ökologische Gründe spielen oft eine Rolle. Wissenschaftler haben sich nun mit der Frage beschäftigt, was wäre, wenn wir alle Vegetarier wären. Das Ergebnis: Dem Planeten und uns Menschen ginge es deutlich besser.
Vegetarier leben länger
Erst kürzlich zeigte eine Studie, dass pflanzliches Eiweiß deutlich gesünder ist als tierisches. Die menschliche Gesundheit profitiert ganz allgemein von einer Reduzierung oder dem Verzicht auf Fleisch. So berichteten Wissenschaftler im „Journal of the American Osteopathic Association“ über eine erhöhte Lebenserwartung von Vegetariern. Diese leben fast vier Jahre länger als Fleischkonsumenten. Was aber wäre, wenn alle Menschen Vegetarier wären? Dieser Frage sind Forscher aus England nachgegangen. Sie stellten fest: Der Welt und der Bevölkerung würde es dadurch wesentlich besser gehen.
Beitrag für den Umweltschutz
Experten zufolge führt eine fleischreiche Ernährung unter anderem dazu, dass sich vermehrt Harnsäure im Körper bildet, was langfristig bei manchen Menschen zu Nierensteinen oder Gicht führen kann. Außerdem wiesen verschiedene Untersuchungen darauf hin, dass der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch die Gefahr an Darmkrebs zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden, steigert. Aber nicht nur gesundheitliche Aspekte sprechen für eine vegetarische Ernährung. Sie ist auch ein Beitrag gegen die Massentierhaltung und für den Umweltschutz.
Sieben Millionen Tote weniger
Dies zeigt auch eine Studie eines Forscherteams um Dr. Marco Springmann von der Universität Oxford (Großbritannien). Im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) schreiben die Wissenschaftler: „Was wir essen, hat einen großen Einfluss auf unsere persönliche Gesundheit und die Umwelt, die wir alle teilen.“ Ihre Untersuchung lieferte nun konkrete Zahlen. Wie der britische „Guardian“ berichtet, könnte es laut den Experten bei einer weltweit vegetarischen Ernährung bis 2050 gut sieben Millionen weniger Tote pro Jahr geben.
Viertel der Treibhausgase wegen Nahrung
Die Sterberate sänke demnach um rund sieben Prozent. Dies deshalb, da Menschen, die kein Fleisch, aber mehr Obst und Gemüse konsumieren, seltener übergewichtig und herzkrank werden. Wie es heißt, würden zwei Drittel weniger Treibhausgase aus der Nahrungsmittelproduktion in die Atmosphäre gelangen. Derzeit gehe immerhin ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen auf das Nahrungskonto. Dies alles wäre auch volkswirtschaftlich einiges wert. So könnten bei der Krankenversorgung und den Kosten für Klimafolgeschäden fast 1,5 Billiarden US-Dollar eingespart werden.
Es bedarf mehr als nur technologischer Veränderungen
Studienautor Springmann erklärte: „Wir erwarten nicht, dass alle vegan leben. Aber die Auswirkungen des Nahrungssystems auf den Klimawandel erfordert mehr als nur technologische Veränderungen. Eine gesündere und umweltverträglichere Ernährung anzunehmen, wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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