Regelmäßige Bewegung verbessert die Gehirn-Leistung
An körperlich aktiven Tagen ist laut einer aktuellen Studie auch unsere Gehirn-Leistung besser. Sport und Bewegung stellen somit eine einfache und direkte Möglichkeit dar, unsere kognitive Leistungskraft vorübergehend zu verbessern.
Forschende der University of California San Diego School of Medicine (USA) zeigen im Rahmen einer aktuellen Studie, dass körperliche Aktivität mit kognitiver Leistungskraft verbunden ist. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „JMIR mHealth and uHealth“ vorgestellt.
Die Arbeitsgruppe wertete Daten von 90 Probandinnen und Probanden im Alter zwischen 50 und 74 Jahren aus. Die Teilnehmenden absolvierten kognitive Leistungstests an verschiedenen Tagen. Dabei stellte sich heraus, dass an den Tagen, an denen die körperliche Aktivität erhöht war, auch die kognitive Leistungskraft zunahm. Die Leistungskraft des Gehirn nahm ab, wenn die körperliche Aktivität an dem Tag des Tests gering war.
Bewegung und Gehirnleistung: eine lineare Beziehung
„Es war eine sehr lineare Beziehung“, betont Studienleiterin Professorin Raeanne Moore. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studie wurde nicht aufgetragen, körperlich aktiv zu sein. Es wurde lediglich ihre körperliche Aktivität über entsprechende mobile Geräte gemessen. Dabei stellte sich heraus, dass an den Tagen, an denen ihre körperliche Aktivität zunahm auch ihre kognitive Leistung stieg, während die kognitive Leistung abnahm, wenn die körperliche Aktivität gering war.
„Künftige Interventionen, bei denen wir die Menschen auffordern, ihre körperliche Aktivität zu steigern, werden uns dabei helfen, festzustellen, ob tägliche Veränderungen der körperlichen Aktivität zu konstanten kognitiven Verbesserungen führen oder umgekehrt“, fügt Psychologin Zvinka Zlatar von der San Diego School of Medicine hinzu. Sie ist Erstautorin der Studie.
Körperliche Aktivität hilft Alltagsaufgaben zu bewältigen
Die Verbindung zwischen körperlicher Aktivität und kognitiver Leistungskraft blieb auch bestehen, wenn verschiedene Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Bildung berücksichtigt wurden. Besonders stark war der Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und geistiger Leistung bei Aufgaben, die einen Bezug zu realen Situationen hatten, beispielsweise das Überprüfen von Rechnungen oder das Erstellen von Plänen.
Laut Moore könnte körperliche Aktivität daher dazu beitragen, dass Menschen die alltäglichen Aufgaben bis ins hohe Alter selbstständig durchführen können. Dies zeigen ihr zufolge auch ähnliche Ergebnisse aus der Demenz- und Alzheimer-Forschung.
Langfristige Auswirkungen noch unbekannt
„Wir wissen noch nicht, ob diese kleinen täglichen Schwankungen in der Kognition einen kumulativen, langfristigen Effekt haben“, betont Zlatar. Dies will die Arbeitsgruppe nun in einer weiteren Studie untersuchen, um festzustellen, ob regelmäßige körperliche Aktivität zu langfristigen Verbesserungen der Gehirnleistung führt. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Zvinka Z Zlatar, Laura M Campbell, Bin Tang, et al.: Daily Level Association of Physical Activity and Performance on Ecological Momentary Cognitive Tests in Free-living Environments: A Mobile Health Observational Study Daily Level Association of Physical Activity and Performance on Ecological Momentary Cognitive Tests in Free-living Environments: A Mobile Health Observational Study; in: JMIR mHealth and uHealth, 2022., mhealth.jmir.org
- UC San Diego School of Medicine: Brain function boosted by daily physical activity in middle-aged, older adults (veröffentlicht: 31.01.2022), eurekalert.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.