Forscher entdecken neue Risikogene für Eierstock- und Brustkrebs
Gesundheitsexperten zufolge erkranken zwar deutlich mehr Frauen an Brustkrebs als an Eierstockkrebs, doch die Sterblichkeit bei letztgenannter Krebsart ist deutlich höher. Der Früherkennung kommt bei beiden Krebsarten eine besondere Bedeutung zu. Diese könnte nun verbessert werden. Denn Forscher haben neue Risikogene für Brust- und Eierstockkrebs entdeckt.
Jedes Jahr erkranken 70.000 Frauen an Brustkrebs
Brustkrebs ist die Krebsart mit der höchsten Todesrate bei Frauen in Deutschland. Bundesweit sterben jährlich rund 17.000 daran und etwa 70.000 erkranken jedes Jahr neu. Gesundheitsexperten zufolge ist Eierstockkrebs sogar noch gefährlicher als Brustkrebs, da die Sterberate bei erstgenannter Krebsart deutlich höher ist. Der Prävention und Früherkennung kommt bei beiden Krebsarten eine besondere Bedeutung zu. Hier gibt es nun große Fortschritte. Denn ein internationales Forscherteam hat neue genetische Risikofaktoren für den erblichen Brust- und Eierstockkrebs entdeckt.
Durchbruch in der Krebsforschung
Erst kürzlich berichtete das Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dass Forscher 14 neue Brustkrebs-Risikogene entdeckt haben.
Kölner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist nun ein weiterer Durchbruch in der Krebsforschung gelungen.
Gemeinsam mit einem internationalen Forscherteam haben sie neue genetische Risikofaktoren für den erblichen Brust- und Eierstockkrebs entdeckt.
Wie es in einer Mitteilung der Uniklinik Köln heißt, können diese nun genutzt werden, um gesunden Frauen eine maßgeschneiderte und ihrem persönlichen Risiko angepasste Vorsorge und Früherkennung anzubieten.
Erkrankungen früh erkennen
Den Angaben zufolge sind etwa 30 Prozent aller familiären Brustkrebserkrankungen auf Veränderungen in bestimmten vererbbaren Genen zurückzuführen.
20 Jahre nach der Entdeckung der bisher bekannten Risikogene BRCA1und BRCA2 haben die Forscherinnen und Forscher nun neue Risikogene entdeckt.
Zusätzlich wurden 313 weitere genetische Faktoren identifiziert, welche die Erkrankungswahrscheinlichkeit beeinflussen.
Die Überführung der Erkenntnisse in die medizinische Versorgung hat bereits begonnen. So ist das BRIP1, das als Hochrisiko-Gen für den erblichen Eierstockkrebs identifiziert wurde, bereits als Kern-Gen in die Routinediagnostik aufgenommen worden.
„Die Erkenntnisse der Kölner Forscherinnen und Forscher bringen die Krebsmedizin einen großen Schritt voran“, sagte die Kultur- und Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen.
„Sie liefern eine verbesserte Risikovorhersage für alle Frauen und helfen, Erkrankungen durch eine individuelle Vorsorge früh zu erkennen – oder sogar zu verhindern.“
Und Prof. Dr. Rita Schmutzler, Direktorin des Zentrums Brust- und Eierstockkrebs an der Uniklinik Köln, erklärte: „Durch die Kenntnis der erblichen Ursachen von Brustkrebs ist es möglich, gezielt präventive Medikamente zur Verhinderung des Ausbruchs der Erkrankung zu identifizieren.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.