Ermittler durchsuchen Praxisräume der Verdächtigen
Die Polizei hat im Rahmen einer Groß-Razzia mehrere Physiotherapieeinrichtungen und eine Arztpraxis durchsucht. Hintergrund des Einsatzes ist der Verdacht auf Abrechnungsbetrug. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilt, sollen die vier Beschuldigten die Daten gesetzlich versicherter Patienten eingelesen und ohne deren Wissen Heilmittelverordnungen ausgestellt und nicht erbrachte Leistungen abgerechnet haben.
Polizei durchsucht 14 Objekte in Sachsen
Mit einem Großaufgebot der Polizei ist die Staatsanwaltschaft Dresden am frühen Mittwoch Morgen gegen mehrere Physiotherapeuten und einen Arzt vorgegangen. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden berichtet, wurden dabei insgesamt vierzehn Objekte, darunter die Behandlungsräume der Therapeuten und eine Arztpraxis in Dresden und Heidenau (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) durchsucht. Mehr als 120 Beamte waren demnach an dem Einsatz beteiligt, bei welchem eine Vielzahl von Unterlagen und beweiserheblicher Daten sichergestellt wurden.
Nicht erbrachte Leistungen abgerechnet?
Die Razzia erfolgte den ANgaben zufolge im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft wegen Abrechnungsbetruges gegenüber Krankenkassen. Die vier Beschuldigten im Alter zwischen 45 und 60 Jahren stehen unter dem Verdacht, seit mindestens 2010 die Daten gesetzlich versicherter Patienten eingelesen zu haben. Ohne das Wissen der Patienten sollen anschließend durch den Arzt Heilmittelverordnungen ausgestellt und über die Physiotherapiepraxen nicht erbrachte Leistungen abgerechnet worden sein. Die konkrete Anzahl der Taten sowie die genaue Schadensumme sei derzeit noch nicht bekannt, teilt die Strafverfolgungsbehörde mit. Die Ermittlungen würden nun wegen Betruges gemäß §§ 263 StGB geführt.
Kinderarzt fälscht Studienergebnisse
Erst kürzlich hatte das Landgericht Fulda einen Mediziner wegen Betruges zu 18 Monaten Bewährung verurteilt. Der 67-jährige Kinderarzt aus Petersberg (Hessen) hatte knapp 73.000 Euro von einem Arzneimittelhersteller bekommen, um eine wissenschaftliche Erhebung zu einem Grippeimpfstoff durchzuführen. Doch der Arzt kam den Absprachen nicht nach und lieferte durchweg selbst gefälschte Ergebnisse. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.