Vertragen sich Sport und Alkohol wirklich?
Wenn man am Vorabend zu tief ins Glas geschaut hat, stellen sich am nächsten Tag meist die typischen Kater-Beschwerden ein: Kopfschmerzen, starker Durst, Übelkeit und Erbrechen. Manche meinen, dass man „das Gift ausschwitzen“ könne, etwa durch starke körperliche Anstrengung. Vertragen sich aber Sport und Alkohol?
Passen Sport und Alkohol zusammen?
Wenn man morgens nach einer durchzechten Partynacht aufwacht, fühlt man sich in der Regel völlig verkatert und schlapp. Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit führen dazu, dass man keine Lust auf gar nichts hat. Ist so ein Kater aber ein Grund, auf sein übliches Training zu verzichten? In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hat eine Expertin Antworten darauf. „Grundsätzlich passen Sport und Alkohol nicht zueinander“, erklärte Sabine Kind von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie, „denn Alkohol beeinflusst die Reaktions- und Koordinationsfähigkeit. Man wird langsamer, der Gleichgewichtssinn ist gestört, völlig normale Bewegungsabläufe fallen einem schwer.“ Auch mehrere Stunden nach dem Alkoholkonsum ist das noch spürbar.
Muskelaufbau und Fettverbrennung beeinträchtigt
Zudem leiden auch der Muskelaufbau und der Fettabbau. „Damit die Muskeln wachsen können, benötigen sie Energie. Diese Energieversorgung wird durch Alkohol gehemmt, die Muskulatur am Wachstum gehindert“, so Kind. Da Alkohol von der Leber abgebaut wird, kann das Organ dann Aufgaben wie die natürliche Fettverbrennung nicht mehr erfüllen. Außerdem enthalten Bier, Schnaps und Wein viele Kalorien, die dem Körper keine wichtigen Vitalstoffe liefern, ihn jedoch dick machen können. Verbraucherschützer und Mediziner warnen immer wieder, dass der Dickmacher Alkohol unterschätzt wird.
Erhöhtes Risiko für Muskelkrämpfe
Von Nachteil ist auch, dass es schnell zu innerer Austrocknung (Dehydratation) führen kann, wenn man verkatert Sport betreibt. Die Gesundheitsexpertin erläuterte: „Der Körper verliert zusätzlich Mineralstoffe und das Risiko für Muskelkrämpfe wird erhöht.“ Ein weiteres Problem: Wenn man nachts feiert, kommt auch der eigene Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander. Der dadurch verursachte Konzentrationsmangel kann auch das Risiko für Sportunfälle erhöhen. „Mit anderen Worten: Gewünschte Trainingseffekte sind nach einem Trinkrausch fast nicht zu erreichen“, erklärte Kind.
Ein Gläschen „ab und zu“
Man muss aber nicht unbedingt komplett auf Alkohol verzichten. So wird etwa dem im Rotwein enthaltenden Resveratrol nachgesagt, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. US-amerikanische Forscher haben zudem vor wenigen Monaten über Studienergebnisse berichtet, denen zufolge Rotwein Fettzellen verbrennt. „Dem Genuss eines Gläschens Rotwein ab und zu steht also nichts im Wege. Hier liegt die Betonung jedoch auf „ab und zu“.“ Wacht man aber dennoch mal mit einem Kater auf, kann der Expertin zufolge ein lockerer Ausnüchterungslauf bei niedriger Herzfrequenz und an der frischen Luft auf keinen Fall schaden. Eines der verbreitetsten Hausmittel bei einem Kater ist sicher das Katerfrühstück. Idealerweise enthält es viel Flüssigkeit wie Mineralwasser oder Fruchtsaftschorlen und sauer-salzige Lebensmittel, wie saure Gurken. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.