So stärkt ein verlängertes Wochenende die Gesundheit

Vier-Tage-Woche verbessert Schlaf und Gesundheit

Ein dreitägiges Wochenende, statt der üblichen zwei Tage, kann erhebliche Vorteile für die körperliche Aktivität und den Schlaf mit sich bringen, was wiederum die geistige und körperliche Gesundheit positiv beeinflusst.

In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of South Australia wurde untersucht, wie sich das tägliche Bewegungsverhalten vor, während und nach Urlaubstagen verändert und welchen Einfluss die Art des Urlaubs und die Urlaubsdauer haben. Die Studienergebnisse können in dem „International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity“ nachgelesen werden.

Wie verändern sich Bewegungsmuster durch Urlaub?

Das Team analysierte die Daten von 308 Teilnehmenden der ARIA-Studie (Annual Rhythms In Adults’ Lifestyle and Health) im durchschnittlichen Alter von etwa 40 Jahren. Diese Personen trugen für einen Zeitraum von 13 Monaten jeden Tag 24 Stunden lang einen Fitness-Tracker, um das Bewegungsverhalten zu ermitteln.

Wie viel Urlaub machten die Teilnehmenden jährlich?

Während des Studienzeitraums machten die Teilnehmenden durchschnittlich zwei bis drei Urlaube, die jeweils etwa zwölf Tage andauerten. Anhand der erfassten Daten errechnete das Team zudem eine aggregierte Tagessumme der Bewegung. Später verglichen die Forschenden dann das Bewegungsverhalten während und nach dem Urlaub mit den Werten vor dem Urlaub.

Was unternahmen die Teilnehmenden im Urlaub?

Zusätzlich untersuchte das Team, wie der Zusammenhang zwischen Urlaub und Bewegung mit der Art und Dauer des Urlaubs verbunden war. So stellte sich heraus, dass die Teilnehmenden sich während ihres Urlaub am häufigsten im Freien erholten (35 Prozent). Die zweit beliebteste Art, den Urlaub zu verbringen, waren familiäre/gesellschaftliche Aktivitäten (31 Prozent).

17 Prozent der Teilnehmenden gaben an, sich bei ihrem Urlaub besonders auf die Erholung zu konzentrieren und 17 Prozent erklärten, dass sie den Urlaub für Aktivitäten nutzten, welche nichts mit ihrer Freizeit zu tun hatten.

Erhöhte körperliche Aktivität im Urlaub

Die Fachleute stellten fest, dass 13 Prozent der Teilnehmenden im Urlaub eine mäßig bis stark erhöhte körperliche Betätigung aufwiesen, was etwa fünf Minuten mehr körperlicher Aktivität am Tag entsprach.

Teilnehmende schliefen im Urlaub länger

Außerdem war zu beobachten, dass fünf Prozent der Teilnehmenden im Urlaub täglich etwa 29 Minuten weniger Zeit mit Aktivitäten im Sitzen verbrachten und vier Prozent der Menschen in der Nacht 21 Minuten länger schliefen, „was eine Reihe von positiven Auswirkungen auf unsere körperliche und geistige Gesundheit haben kann“, berichtet Studienautor Dr. Ty Ferguson in einer Pressemitteilung.

„Ausreichend Schlaf kann beispielsweise unsere Stimmung, unsere kognitiven Funktionen und unsere Produktivität verbessern. Außerdem kann er dazu beitragen, das Risiko für eine Reihe von Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen zu senken“, so der Mediziner.

Gesundheitliche Vorteile durch drei Tage Urlaub

Das Team stellte in der Studie fest, dass sich das Bewegungsverhalten im Urlaub zum Positiven verändert, die körperliche Aktivität zunimmt, und die mit Aktivitäten im Sitzen verbrachte Zeit abnimmt. Dies traf selbst dann zu, wenn der Urlaub nur drei Tage andauerte.

Dabei nahm das Ausmaß der Veränderungen der Aktivität und des Schlafes mit der Länge des Urlaubs zu. Anders ausgedrückt: Je länger der Urlaub andauerte, umso höher fielen die gesundheitlichen Vorteile aus.

Sollte man eine vier Tage Arbeitswoche einführen?

Die Ergebnisse der Studie unterstützen somit die These, dass eine Arbeitswoche über einen Zeitraum von vier Tagen das Bewegungsverhalten und den Schlaf vorteilhaft beeinflussen könnte.

Gesundheitliche Vorteile einer kürzeren Arbeitswoche

„Eine kürzere Arbeitswoche wird von Unternehmen auf der ganzen Welt erprobt. Es überrascht nicht, dass die Mitarbeiter über weniger Stress, Burnout und Müdigkeit sowie über eine bessere psychische Gesundheit und eine bessere Work-Life-Balance berichteten“, fügt Studienautorin Professorin Carol Maher hinzu.

Zudem habe die Studie gezeigt, dass die erhöhte Schlafzeit auch nach einem Kurzurlaub noch für einen Zeitraum von zwei Wochen anhielt. Dies zeigt nach Ansicht der Fachleute, dass die gesundheitlichen Vorteile eines dreitägigen Kurzurlaubs über den eigentlichen Urlaub hinaus anhalten können.

Gesünder und motivierter dank einem längeren Wochenende

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bereits ein verlängertes Wochenende, das drei statt nur zwei Tage andauert, mit erheblichen vorteilhaften Auswirkungen auf die körperliche Aktivität und den Schlaf verbunden zu sein scheint, was wiederum die geistige und körperliche Gesundheit positiv beeinflusst. (as)