Keine Verletzungen beim Aufschneiden mehr: Dank der Avocado ohne Stein
Avocados gelten zwar als äußerst gesund, doch beim Aufschneiden und Entkernen der Frucht verletzen sich viele Menschen. Die „Cocktail-Avocado“ könnte die Lösung. Diese wird nun in einem britischen Kaufhaus angeboten. Es handelt sich dabei um eine Frucht die keinen Stein enthält.
Die Avocado ist ein Alleskönner
Noch vor wenigen Jahren kannten viele Deutsche Avocados nur aus dem Urlaub. Doch inzwischen ist die leckere Frucht in fast allen Supermärkten zu finden. Hierzulande wird sie meist als Dip, beispielsweise in Form von Guacamole oder als Brotbelag verwendet. Doch das gesunde Superfood kann noch viel mehr: Avocados eignen sich für Salate und Suppen, sie können im Ofen gebacken werden und dienen als Grundlage für verführerische Süßspeisen und leckere Getränke. Die Früchte sind zwar sehr gesund, doch beim Aufschneiden und Entkernen verletzen sich viele Menschen. Für dieses Problem gibt es jetzt eine Lösung: Die Avocado ohne Kern.
Leckere und gesunde Früchte
Avocados werden häufig als extrem fetthaltige Kalorienbomben gesehen, weshalb viele einen großen Bogen um die leckeren Früchte machen. Doch die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, können sogar beim Abnehmen helfen.
Experten zufolge spielt dabei vor allem das Enzym Lipase eine Rolle, das die Fettverbrennung während der Verdauung und im Fettgewebe steuert.
Zudem enthalten die Früchte Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Eisen sowie die Vitamine B, E und K und das Provitamin A.
Laut wissenschaftlichen Untersuchungen können Avocados dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken und sind gut für die Blutbildung.
Zudem sind sie dank des enthaltenen Kaliums ein wichtiger Beitrag für ein gesundes Herz.
Avocados vor dem Zubereiten waschen
Vor dem Zubereiten der Früchte sollten diese stets mit kaltem oder lauwarmem Wasser gereinigt und leicht geschrubbt werden.
Denn auf der hubbeligen Schale der Früchte tummeln sich Bakterien und Pestizide, die beim Aufschneiden mit dem Messer in das Fruchtfleisch gelangen können.
Doch es droht noch ein weiteres Gesundheitsrisiko: Beim Aufschneiden und Entkernen würden sich „immer mehr Menschen akut verletzen“, wie der Vize-Präsident der Britischen Gesellschaft für Handchirurgie, Simon Eccles, gegenüber der „Times“ erklärte.
Solche Verletzungen werden demnach klinikintern als „Avocado-Hand“, bezeichnet.
Der Mediziner plädierte für „eindeutige Warnhinweise“, um die Verletzungen zu reduzieren.
Verletzungsrisiko reduzieren
Das britische Kaufhaus Marks & Spencer (M & S) hat nun eine andere Idee, um das Risiko solcher Verletzungen auszuschließen.
Das Unternehmen verkauft derzeit die „Cocktail-Avocado“, eine Frucht ohne Stein, die ganz gegessen werden kann, da auch die glatte Haut essbar ist.
Die fünf bis acht Zentimeter lange Frucht hat eine längliche Form und ähnelt vom Aussehen her einer Zucchini. Sie wird in Spanien angebaut und ist nur im Dezember erhältlich.
Laut M & S werden die steinlosen Avocados in der Regel nur an Pariser Spitzenrestaurants verkauft. Dem britischen Kaufhaus sei es nun jedoch gelungen, ein begrenztes Angebot zu organisieren.
„Diese erstaunliche Frucht ist seit ein paar Jahren auf unserem Radar und wir freuen uns sehr, dass wir endlich einige haben, die unsere Kunden ausprobieren können“, sagte Charlotte Curtis von M & S gegenüber der Tageszeitung „The Guardian“.
Superfood mit schlechter Ökobilanz
Dem Zeitungsbericht zufolge ist die kernlose Avocado der jüngste Versuch, die wachsende weltweite Nachfrage nach den Früchten zu decken. Dieser Boom geht auch mit deutlichen Nachteilen für die Umwelt einher, denn die Früchte brauchen sehr viel Wasser.
Wie Forscher von der Universität Twente im niederländischen Enschede in einer wissenschaftlichen Arbeit berechneten, sind fast 2.000 Liter Wasser für die Produktion von einem Kilogramm Avocados nötig.
In Anbauländern, in denen das Trinkwasser knapp ist, kann die Produktion drastische Folgen haben.
Umweltschützer kritisieren zudem, dass Avocados lange Transportwege zurück legen, bis sie bei uns im Supermarkt landen. Daher rät beispielsweise der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) dazu, beim Einkauf auf Bioqualität und Herkunft zu achten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.