Deutsche müssen für immer mehr Medikamente zuzahlen
Erst kürzlich wurde berichtet, dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland europaweit am besten ist. Angesichts der Kosten, die für Versicherte entstehen, ist dies auch nicht besonders verwunderlich. Auch für verschreibungspflichtige Arzneimittel müssen Patienten hierzulande immer öfter zuzahlen.
Mehrere Milliarden Euro an Zuzahlung
Die Ärzte in Deutschland verschreiben immer mehr Medikamente. Allein im Jahr 2015 bekam jeder Versicherte Medikamente im Wert von fast 600 Euro verordnet. Folglich zahlen die Versicherten auch einen größeren Beitrag an Zuzahlungen. Laut dem Pharmaverband Pro Generika, haben Patienten 2014 für Arzneimittel über zwei Milliarden Euro aus eigener Tasche zuzahlen müssen. Dem Verband zufolge halte diese Tendenz seit Jahren an.
Zahl der zuzahlungsbefreiten Medikamente hat sich halbiert
Patienten müssen immer öfter für verschreibungspflichtige Arzneimittel aus eigener Tasche zuzahlen.
Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Zahlen des Verbandes Pro Generika und des Apothekenverbandes ABDA.
Demnach hat sich die Zahl der zuzahlungsbefreiten Medikamente von 2011 bis heute fast halbiert.
Gab es vor sechs Jahren noch 7.116 Arzneimittel, die ohne Mehrkosten für Patienten verschrieben werden konnten, waren es 2016 nur noch 3.646.
Insgesamt leisteten Patienten im vergangenen Jahr 2,143 Milliarden Euro an Zuzahlung.
Restriktive Festbetragspolitik der Gesetzlichen Krankenversicherung
Die Zuzahlung für Medikamente beträgt – je nach Preis des Mittels – zwischen fünf und zehn Euro.
Laut Pro Generika „ist die restriktive Festbetragspolitik der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die die Festbeträge für Arzneimittel absenkt“, ein Grund für die häufigen Zuzahlungen.
Schon vor zwei Jahren schrieb der Verband in einer Mitteilung: „Die Anzahl der zuzahlungsbefreiten Arzneimittel nimmt ab, der Patient muss für immer mehr Arzneimittel aus eigener Tasche zuzahlen.“ (ad)
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