Prager Gesundheitsamt schickt 4.000 Kinder zur Hepatitis-A-Impfung
In Prag sind tausende Liter Abwasser in das Trinkwassernetz gelangt, woraufhin bei mehr als 2.600 Menschen Magen-Darm-Beschwerden auftraten, so die Mitteilung der Nachrichtenagentur „dpa“. Das Gesundheitsamt habe vorsorglich eine Impfung gegen Hepatitis A für mehr als 4.000 Kinder in Prag angeordnet. Betroffen seien die beiden nördlichen Stadtteile Dejvice und Bubenec.
Laut Informationen des Leitungsbetreibers sollen bis zu 10.000 Liter Abwasser über eine undichte Stelle in die Trinkwasserleitungen gelangt sein, berichtet die „dpa“. Über 2.600 Menschen hätten in der Folge wegen Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einen Arzt aufgesucht. Als Erreger seien dabei unter anderem Kolibakterien und Noroviren identifiziert worden. Zwar sei das Wasser inzwischen wieder unbelastet, doch werde trotzdem eine vorsorgliche Impfung gefährdeter Kinder gegen die Leberentzündung Hepatitis A durchgeführt. Personen, die sich infolge der Verunreinigung infiziert haben, sollen laut Angaben der „dpa“ eine Entschädigung erhalten.
Hepatitis A wird oft durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen
Verursacht wird die Hepatitis A durch Hepatitis-A-Viren, welche eine Entzündung der Leber bedingen. Oft werden die Erreger durch verunreinigtes Wasser oder über kontaminierte Lebensmittel weitergegeben. Nach einer Inkubationszeit von maximal rund anderthalb Monaten zeigen sich unspezifische Beschwerden wie Fieber, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Auch heller Stuhlgang und die Entwicklung einer Gelbsucht (Ikterus) sind in seltenen Fällen Teil des Beschwerdebildes. Es drohen den Betroffenen jedoch bei angemessener medizinischer Versorgung in der Regel keine langfristigen gesundheitlichen Beschwerden und die Hepatitis A heilt vielfach spontan aus. Chronische Verlaufsformen haben die Betroffenen nicht zu befürchten. (fp)
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