Käsereiche Ernährung für Kinder könnte Allergierisiko senken
Laut einer neuen Studie kann eine käsereiche Ernährung im Kindesalter womöglich vor Allergien und bestimmten Erkrankungen schützen. Laut den französischen Forschern seien nun weitere Untersuchungen nötig, um herauszufinden, inwiefern die gesundheitliche Wirkung mit der Häufigkeit des Verzehrs und den verschiedenen Sorten zusammenhängt.
Immer mehr Menschen leiden an Lebensmittelallergien
Lebensmittelallergien nehmen seit vielen Jahren zu. Nach Schätzungen des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) sind allein in Deutschland rund sechs Millionen Menschen betroffen. Bei den Patienten können sich nach dem Verzehr der „falschen“ Nahrungsmittel Symptome wie Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen und juckender Hautausschlag einstellen. Wie der DAAB auf seiner Webseite schreibt, gehört unter anderem Kuhmilch zu den Hauptauslösern einer Nahrungsmittelallergie bei Säuglingen und Kindern. Dennoch könnte eine an Käse reiche Ernährung im Kindesalter laut französischen Forschern möglicherweise Allergien vorbeugen.
Käsekonsum in jungen Jahren könnte Risiko reduzieren
Laut einer Studie des Universitätsklinikums Besançon und des französischen Nationalen Instituts für Agrarforschung (INRA) in Dijon könnte der Konsum von Käse in jungen Jahren das Risiko für bestimmte Allergien und Erkrankungen wie Asthma einschränken.
Wie das Portal „Doctissimo“ berichtet, wurden im Rahmen der Studie 931 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren anhand von Fragebögen zu ihrem Lebensstil (Umweltfaktoren, Ernährungsgewohnheiten) und zur Entwicklung von Allergien beobachtet.
Laut den Wissenschaftler zeigte sich dabei, dass jeglicher Käsekonsum im Alter zwischen 12 und 18 Monaten mit einer signifikanten Verringerung des Risikos einer atopischen Dermatitis (Ekzem) und einer Nahrungsmittelallergie verbunden war.
Zudem reduzierte sich das Risiko für allergische Rhinitis (Schnupfen) und Asthma.
„Die geringere Häufigkeit von entzündlichen Hauterkrankungen und Nahrungsmittelallergien wird bei Kindern, die von einer größeren Vielfalt und Häufigkeit des Konsums von Käse profitiert haben, unterschiedslos festgestellt“, berichten die Forscher.
Weitere Untersuchungen erforderlich
Nun seien weitere Untersuchungen erforderlich, um festzustellen, inwiefern die gesundheitliche Wirkung mit der Häufigkeit des Verzehrs und den verschiedenen Käsesorten zusammenhängt.
Zudem soll die Darmflora analysiert werden, um die Mechanismen besser zu verstehen.
„Ziel ist es, langfristig Präventionsstrategien für Asthma und allergische Erkrankungen zu entwickeln.“
Den Angaben zufolge seien 34 Prozent der französischen Bevölkerung Allergiker und vier Millionen Einwohner hätten Asthma.
Laut „Doctissimo“ nimmt die Häufigkeit von allergischen Erkrankungen und Asthma in den Industrieländern seit den 1980er Jahren stetig zu, hauptsächlich aufgrund des Rückgangs der mikrobiellen Kontakte ab der frühen Kindheit. (ad)
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