Verzicht auf Chemotherapie: Mutter opfert sich für ihr Baby
25.01.2015
Eine 25-jährige schwangere Frau, die an Knochenkrebs erkrankt ist, hatte darauf verzichtet, sich einer Chemotherapie zu unterziehen, um das Leben ihres Babys nicht zu gefährden. Mittlerweile hat die Frau eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Jetzt scheint es für die Patientin zu spät zu sein. Bei ihr wurde ein Tumor im Gehirn entdeckt.
Krebsdiagnose in der zehnten Schwangerschaftswoche
Als die 25-jährige Kalifornierin Ashley Caughey in der zehnten Schwangerschaftswoche war, wurde bei ihr Knochenkrebs im Bein diagnostiziert. Die Frau entschied sich gegen eine womöglich lebensrettende Chemotherapie, um ihr Baby nicht zu gefährden. Wie die österreichische „Kronen Zeitung“ schreibt, hat sie nun nur noch wenige Monate zu leben. „Ich musste nicht lange überlegen, denn die Ärzte sagten mir, dass mein Baby eine Chemotherapie wahrscheinlich nicht schaffen würde“, sagte die junge Mutter gegenüber dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNN. Für sie sei es klar gewesen, ihr ungeborenes Kind zu beschützen und nicht das Risiko eingehen zu wollen, ihr Mädchen zu töten.
Krebs hat sich in der Zwischenzeit ausgebreitet
Im Juli vergangenen Jahres kam ihre Tochter Paisley zur Welt. Daraufhin begann die zweifache Mutter sofort mit ihrer Therapie. Allerdings hatte sich der Krebs in der Zwischenzeit bereits im Körper ausgebreitet. Auch im Gehirn wurde ein Tumor festgestellt. Wie es heißt, geben die Ärzte der Patientin nur noch wenige Monate zu leben. Die junge Frau sei zwar durch die Diagnose erschüttert, doch bereut habe sie ihre Entscheidung nicht: „Wenn ich dieses wunderschöne Mädchen anschaue, weiß ich, dass ich das Richtige getan habe.“
Diagnose kam scheinbar spät
Wie in den „Yahoo Nachrichten Deutschland“ zu lesen ist, hadert Ashley Caughey dennoch mit ihrem Schicksal. Wenn die Ärzte den Krebs früher diagnostiziert hätten, hätte ihr Leben ganz anders verlaufen können. „Ich bin wütend“, sagte die junge Mutter. „Der Arzt, zu dem ich damals ging und dem ich immer wieder erzählt habe, dass irgendetwas nicht stimmt, hat mich wahrscheinlich mein Leben gekostet. Es ist ein sehr aggressiver Krebs. Ich hätte mehr Zeit haben können.“ Sie klagte bereits 2012 über Schmerzen im Bein, aber die Mediziner gingen von Arthritis aus. Die tapfere Frau wird den ersten Geburtstag ihrer Tochter wohl nicht mehr miterleben. Außerdem wird sie ihren zurzeit sechsjährigen Sohn Braiden und ihren Ehemann Jonathan, dem sie erst im vergangenen November das Jawort gegeben hatte, zurücklassen.
Chemotherapie schadet Ungeborenen womöglich nicht
Möglicherweise haben die Ärzte nicht nur den Krebs erst spät festgestellt, sondern auch einen falschen Ratschlag bezüglich der Therapie erteilt. Denn eine Chemotherapie während der Schwangerschaft schadet dem Ungeborenen Wissenschaftlern zufolge nicht unbedingt. So hatte ein internationales Team von Medizinern vor Jahren im medizinischen Fachblatt „The Lancet Oncology“ berichtet, dass sich in einer Studie an Kindern krebskranker Mütter zeigte, dass sich die betroffenen Kinder vollkommen normal entwickelten und weder Wachstum noch Intelligenz, Herzfunktion oder Gehör aufgrund der Krebsmedikamente gestört seien. Demnach spreche nichts gegen eine Chemotherapie, wenn sie nach dem ersten Drittel der Schwangerschaft verabreicht werde. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.