Negative Auswirkungen der Zeit vor dem Fernseher auf die menschliche Gesundheit
Wenn Menschen viel Zeit sitzend vor dem Fernseher verbringen, steigt dadurch die Wahrscheinlichkeit für entzündungsbedingte Erkrankungen und damit auch das Risiko frühzeitig an den Folgen dieser Krankheiten zu versterben.
Die Wissenschaftler vom Baker Heart and Diabetes Institute stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Serienmarathons oder generell eine lange Zeit vor dem Fernseher zu einem erhöhten Risiko beitragen, dass Betroffene an entzündlichen Erkrankungen versterben. Die Mediziner veröffentlichten eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen ihrer Studie.
Bereits zwei tägliche Stunden vor dem Fernseher erhöhen das Risiko
Wenn Sie lange Zeit sitzend vor Ihrem Fernseher verbringen, gefährden Sie dadurch Ihre Gesundheit. Dies betrifft nicht nur Menschen, welche mehr als vier Stunden am Stück ihrer Lieblingsserie anschauen. Für ein erhöhtes Risiko reicht bereits eine geringere Zeit vor dem Fernseher. Die Experten stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass auch eine tägliche moderate Zeit vor dem Fernseher von zwei bis vier Stunden zu einem höheren Risiko von einem mit entzündlichen Erkankungen verbundenen Tod führt.
Forscher analysieren Daten von beinahe 9.000 Probanden
Die Mediziner analysierten für ihre Studie die Lebensstile, die täglich vor dem Fernseher verbrachten Stunden, entzündliche Marker und die Todesursachen von fast 9.000 Erwachsenen. Diese Teilnehmer wurden für einen Zeitraum von 13 Jahren medizinisch überwacht, nachdem sie an der Australian Diabetes, Obesity and Lifestyle Study teilgenommen hatten. Als die Wissenschaftler Todesfälle im Zusammenhang mit Krebs und Herz-Kreislauf-Problemen ausgeschlossen hatten, stellten sie fest, dass jede zusätzliche Stunde vor dem Fernseher das Risiko für einen frühzeitigen Tod als Folge einer Entzündung erhöht. Nichtraucher hatten ein etwas geringeres Risiko, fügen die Mediziner hinzu.
Sitzen reduziert die Muskelaktivität und den Blutfluss
Es gab bisher keine Beweise für die schädlichen Mechanismen, die durch das Sitzen vor dem Fernseher ausgelöst wurden. Aber eine wachsende Anzahl von Beweisen wies darauf hin, dass der Effekt mit Entzündungen verbunden war, erläutert Autorin Dr. Megan Grace vom Baker Heart and Diabetes Institute. “Wir wissen, dass das Sitzen eine verminderte Muskelaktivität beinhaltet und daher den Blutfluss reduziert”, sagen die Experten. Sie vermuten, dass diese Stagnation in den Blutgefäßen zu einer Ansammlung von entzündlichen Markern im Blut und in den Muskeln führen kann, so Dr. Grace.
Wenn Entzündungen nicht behandelt werden, können Schäden am Gewebe entstehen
Eine Entzündung ist eine normale Reaktion des Körpers, wenn dieser eine Verletzung oder Infektion erlebt. Wenn eine solche Entzündung nicht behandelt und beseitigt wird, kann diese geringe aber langfristige Erkrankung tatsächlich Schäden am Gewebe verursachen, welche dann wiederum zu verschiedenen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Lungenkrankheiten und kognitiven Störungen (Alzheimer und Parkinson) führen können, berichten die Wissenschaftler.
Durch On-Demand-TV sind wahrscheinlich viel mehr Menschen von einem erhöhten Risiko betroffen
Hoffentlich werden die Ergebnisse dazu beitragen, dass neue Richtlinien und Ratschläge zur Reduzierung der Sitzzeit ausgearbeitet werden, erklärt die Autorin Dr. Grace weiter. Die verwendeten Daten wurden bereits im Jahr 2000 gesammelt, noch bevor die sogenannten On-Demand-TV-Technologien existierten. Solche Programme wirken sich wahrscheinlich noch viel schlimmer auf das festgestellte Risiko aus, fügt die Expertin hinzu.
Auch aktive Menschen sollten nicht zu viel sitzen
Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass auch Menschen, die sich an die Aktivitätsrichtlinien halten, ihre Gesundheit gefährden, wenn sie den Rest des Tages sitzen. diese Menschen haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit solche entzündlichen Erkrankungen zu entwickeln, sagen die Mediziner. Wenn Menschen täglich zu viel sitzen, schaden sie ihrer Gesundheit. Etwas sitzen ist in Ordnung, aber Menschen sollen sich so viel wie möglich bewegen, raten die Wissenschaftler. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.