DAK-Studie: Mehrheit der Beschäftigten geht auch krank zur Arbeit
26.09.2014
Etliche Arbeitnehmer gehen trotz Krankheit zur Arbeit, so das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage der DAK-Gesundheit im Rahmen ihres Gesundheitsreportes 2014. „Jeder sechste jüngere Arbeitnehmer ist bis zu 20 Tage mit Gesundheitsproblemen im Job“, berichtet die Krankenkasse. Insgesamt wurden bundesweit rund 3.200 Männer und Frauen durch das Forsa-Institut im Auftrag der DAK befragt.
Bei den Arbeitnehmern im Alter zwischen 25 und 40 Jahren geht laut Mitteilung der DAK eine Mehrheit auch krank zur Arbeit. Den aktuellen Umfrageergebnissen zufolge schleppen sich „fast zwei Drittel mit Gesundheitsproblemen ins Büro, in die Werkstatt oder an andere Arbeitsplätze“, so die Mitteilung der Krankenkasse. Insbesondere die Beschäftigten der sogenannten Rushhour-Generation zwischen 30 und 40 Jahren, welche durch Karriere und Familie besonders belastete sind würden sich vielfach nicht richtig auskurieren. „Mehr als jeder Dritte von ihnen (36 Prozent) ging an drei bis zehn Tagen krank zum Job“, berichtet die DAK. Jeder sechste in dieser Alterstuffe sei sogar elf bis 20 Tage krank zur Arbeit gegangen.
Die Umfrage habe zudem verdeutlicht, dass Beschäftigte mit drei oder mehr Kindern besonders häufig trotz Krankheit auf der Arbeit erscheinen, so die Mitteilung der Krankenkasse. Von ihnen hätten „60 Prozent angegeben, drei bis 20 Tage im Jahr krank gearbeitet zu haben.“ Als maßgeblichen Grund für dieses Verhalten nennt Frank Meiners, Diplom-Psychologe bei der DAK-Gesundheit, dass viele schlicht Angst haben, eine Krankschreibung könnte ihren Job gefährden. Zudem hätten Arbeitnehmer mit Kindern oft den Eindruck, sie fehlen schon häufig wegen Krankheit der Kinder, weshalb manche Abstriche bei sich selbst machen, so Meiners weiter.
Präsentismus für Arbeitnehmer und Arbeitgeber ein Problem
Die DAK kommt zu dem Schluss, dass der sogenannten Präsentismus, also die Anwesenheit am Arbeitsplatz trotz Krankheit, ein weit verbreitetes Problem ist – und zwar für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Denn einerseits kurieren sich die Beschäftigen nicht richtig aus, was unter gesundheitlichen Gesichtspunkten kritisch zu bewerten ist. Anderseits sind sie aufgrund der Krankheit weniger produktiv und stecken gegebenenfalls sogar Kollegen an, was die Arbeitgeber bares Geld koste, berichtet die DAK. „Umso wichtiger ist es, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern, beispielsweise mit betrieblichem Gesundheitsmanagement“, so das Fazit der Krankenkasse. (fp)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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