Vitamin-B fördert Nephropathie bei Diabetes
Kanadische Wissenschaftler berichten im Wissenschaftsmagazin JAMA, dass Vitamin-B eine bestehende Nierenerkrankung bei Diabetikern verschlimmern kann. Die Forscher gelangten zu diesen Erkenntnissen durch eine nun vorgelegte Studie.
(29.04.2010) Kanadische Wissenschaftler berichten aktuell im Wissenschaftsmagazin JAMA (Journal of the American Medical Association), dass Vitamine der Gruppe B eine bestehende Nephropathie (Nierenerkrankung) bei Diabetikern verschlimmern könnte. Die Forscher gelangten zu der Erkenntnis durch eine nun vorgelegte Studie. An der Studie nahmen 200 Probanden teil, die an Diabetes Typ I und II leiden. Die Studie sollte eigentlich untersuchen, ob Vitamine der Gruppe B Nierenerkrankungen bei Diabetikern eindämmen und das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse mindern kann. Dazu wurden die Patienten drei Jahre lang beobachtet und Komplexe mit Vitamin-B (Folsäure, Vitamin B6, Vitamin B12) verabreicht. Eine Probanden-Kontrollgruppe bekam zum Studien-Vergleich sog. Placebos verabreicht.
Doch mit den Ergebnissen hätten die Forscher nicht gerechnet. So wurde fest gestellt, dass die Nierenfiltration und -tätigkeit der mit Vitamin B-behandelten Diabtes-Patienten schneller abnahm als bei denen, die Placebos einnahmen. Zudem verdoppelte sich das Risiko einen Herzinfarkt und Schlaganfall zu erleiden. Die kanadischen Wissenschaftler warnen nun explizit davor, Vitamin B Komplexe bei Nierenerkrankungen einzunehmen. Für eine weitere Behandlung sollten sich Patienten umgehend mit ihrem behandelnen Arzt in Verbindung setzen. (sb)
Lesen Sie auch:
Hohes Schlaganfall-Risiko bei Diabetes Typ-II
Diabetes ist kein Schicksal
Typ 1- Diabetes: Ohne Insulin behandelbar?
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.