Studie: Asthmaanfälle durch Vitamin-D erheblich reduziert
Asthma ist eine chronische Erkrankung, die viele Menschen auf der ganzen Welt betrifft. Die Krankheit kann bei Betroffenen zu schweren Asthmaanfällen führen. Forscher fanden jetzt heraus, dass die Einnahme von Vitamin-D-Nahrungsergänzung das Risiko von schweren Asthmaanfällen halbieren kann.
Die Wissenschaftler der Queen Mary University of London stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass die Einnahme von Vitamin-D-Pillen das Risiko für schwere Asthmaanfälle drastisch reduziert. Durch diese Erkenntnis könnte vielen Menschen auf der Welt das Leben erheblich erleichtert werden. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Cochrane library“.
Vitamin-D reduziert die Anzahl der Asthmaanfälle
Die Experten aus Großbritannien fanden heraus, dass Menschen mit leichtem und mittelschwerem Asthma einen großen Vorteil durch die Einnahme von Vitamin-D-Nahrungsergänzungen erlangen können. Durch die Einnahme von Vitamin-D können Betroffene die Anzahl ihrer Asthmaanfälle reduzieren, sagen die Experten. Es gab bereits andere Untersuchungen über die Wirkung von Vitamin-D. Diese hatten ergeben, dass Vitamin-D auch die Entwicklung von Krebs bremsen kann.
Schwere Anfälle können durch Vitamin-D halbiert werden
Die Mediziner suchen nach immer neuen Therapiemöglichkeiten bei Asthma bronchiale. Vitamin-D-Ergänzungen könnten da vielleicht helfen. Das Risiko schwerer Anfälle fiel durch deren Einnahme von sechs Prozent auf drei Prozent. Dafür nahmen die Probanden Vitamin-D über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zu einem Jahr, erläutern die Mediziner. Die Einnahme der Nahrungsergänzungen vermindert auch die Häufigkeit der Anfälle von Patienten, welche Steroid-Behandlungen benötigen. Wenn Betroffene normalerweise alle zwei Jahre solch eine Behandlung benötigen, führt die Einnahme der Vitamin-D-Pillen zu einer deutlichen Reduktion. Eine Steroid-Behandlung ist in solchen Fällen dann nur noch alle vier Jahre nötig, erklären die Autoren.
Viele schwere Asthmaanfälle enden in der Notaufnahme
Die Hälfte aller Asthma-Patienten haben irgendwann Asthmaanfälle, welche mit oralen Sterioden wie Prednisolon behandelt werden müssen. Für ein Viertel der Betroffenen enden diese Anfälle in der Notaufnahme eines Krankenhauses, sagen die Wissenschaftler. Einer von acht Anfällen ist so stark, dass die Patienten für eine weitere Versorgung im Krankenhaus verbleiben müssen. Mehr als fünf Millionen Menschen in Großbritannien und 334 Millionen Menschen auf der ganzen Welt leiden an Asthma. Die Erkrankung verursacht Atemnot, Husten und ein Engegefühl in der Brust.
Asthma führt zu mehreren Todesfällen täglich
Es gibt einige augenscheinliche positive Ergebnisse unserer Studie, erklärt Professor Adrian Martineau von der Queen Mary University of London. Diese könnten jetzt Betroffenen helfen, Asthmaanfälle zu vermeiden. Alleine in Großbritannien verursachen Asthmaanfälle täglich 185 Krankenhauseinweisungen und drei Todesfälle. Asthma ist also ein ernstes und weitverbreitetes Problem in der heutigen Gesellschaft.
Forscher analysieren die Daten von über 1.000 Probanden
Für ihre Untersuchung analysierten die Forscher die Daten von sieben veröffentlichten Studien. Diese hatten zuvor über 435 Kindern und 658 Erwachsene untersucht. Die meisten der Patienten hatten leichtes bis mäßiges Asthma. Betroffene erlitten die Symptome der Erkrankung mindestens zwei Tage pro Woche. Der Tagesablauf dieser Menschen wurde allerdings nicht ernsthaft beeinträchtigt.
Weitere Untersuchungen an Kindern benötigt
Die Mediziner stellten fest, dass die tägliche Einnahme von 25 bis 50 Mikrogramm Vitamin-D das Risiko von schweren Anfällen reduziert. Allerdings konnten diese Ergebnisse weitgehend nur bei Erwachsenen festgestellt werden und es werden weitere spezielle Studien an Kindern benötigt, sagen die Experten. Außerdem müssen die Auswirkungen auf Erwachsene mit schwerem Asthma besser untersucht werden, erläutert Professor Martineau.
Public Heatlh England rät zur Einnahme von Vitamin-D
Bereits im Juli empfahl Public Heatlh England, dass jede Person im Alter über einem Jahr zehn Mikrogramm einer Vitamin-D-Ergänzung einnehmen sollte, erklären die Wissenschaftler. Besonders im Herbst und Winter benötigen wir mehr Vitamin-D. In dieser Zeit gibt es weniger Sonnenlicht. Unser Körper erzeugt Vitamin-D, wenn er Sonnenlicht über die Haut aufnimmt. Aus diesem Grund kann gerade die dunkle Jahreszeit zu Vitamin-D-Mangel führen.
Vitamin-D erhöht die Immunabwehr und reduziert Entzündungen
Es ist nicht genau klar, wie das Vitamin-D den Patienten hilft. Durch die Steigerung der Immunabwehr könnten Infektionen der Atemwege verringert werden. Diese gehören zu den wichtigsten Auslösern für schwere Asthmaanfälle, erläutern die Experten aus Großbritannien. Das Vitamin scheint zusätzlich auch Entzündungen zu reduzieren. Also kann Vitamin-D die Immunität gegen Infektionen erhöhen und zusätzlich Entzündungen dämpfen, erklärt Professor Martineau.
Medikament hilft Menschen mit schweren Asthmaanfällen
Andere Studienergebnisse haben vor kurzer Zeit gezeigt, dass ein Medikament Patienten mit schwersten Asthmaanfällen helfen könnte. Dieses regelrechte Wundermittel hilft gegen schwere Asthma-Erkrankungen. Zwei Untersuchungen mit mehr als 2.500 Menschen haben ergeben, dass die Injektion von Benralizumab Asthmaanfälle um ein bis zu 50 Prozent reduziert. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.