In Mecklenburg-Vorpommern wurde der Vogelgrippe-Virus H5N1 in einem Geflügelbetrieb nachgewiesen. Vorsorglich werden nach Angaben des Agrarministeriums alle 17.000 Enten und Gänse getötet.
(13.11.2010) In einem Geflügelbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern wurde der Vogelgrippe Virus H5 nachgewiesen. Daraufhin wurden alle 17.000 Enten und Gänse getötet, um ein eventuelles Übergreifen auf andere Tiere zu verhindern. Eine eilig einberufene Arbeitsgruppe des Agrarministeriums in Schwerin berät aktuell über das weitere Vorgehen. Die Grippeviren stehen unter dem Verdacht, zu mutieren.
Vogelgrippevirus in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen
Im Landkreis Parchim wurde in einem Mast- und Geflügelbetrieb der Vogelgrippe-Virus H5 bei einigen Tieren festgestellt. Aus diesem Grund veranlasste das Agrarministerium im betroffenen Unternehmen die Massentötung der insgesamt 17.000 Enten und Gänsen, um eine weitere Ausbreitung auf andere Tierbestände zu verhindern, wie das Ministerium am Freitag mitteilte.
Influenza könnte hoch ansteckend werden
Die Grippe habe die gefährliche Eigenschaft sich von einer nicht- oder geringfügig krank machenden, zu einer hoch ansteckenden Erkrankung zu entwickeln. „Genau darin liegt die Gefahr“, erklärte die Landestierärztin Maria Dayen. Nun soll ein spezielles Unternehmen unter Beachtung der Seuchenschutz-Richtlinien alle Tiere des Betriebes töten. Anschließend werden die Kadaver verbrannt oder auf anderer Weise unschädlich gemacht. Dem Unternehmen werde allerdings aus der sogenannten Tier-Seuchen-Kasse der finanzielle Wert der getöteten Tiere erstattet.
Sperrgebiet um den Geflügelbetrieb eingerichtet
Wie die Kreisverwaltung Parchim informierte, ist um dem Mastbetrieb ein Sperrgebiet von einem Kilometer eingerichtet worden. Wie es weiter hieß, nehme der Hersteller freiwillig am nationalen Monitoringprogramm für aviäre Influenza (Vogelgrippe) teil. Dieses Programm wurde eigens dafür eingerichtet, um ein Auftreten Virusinfektionen rechtzeitig zu erkennen. Eben in jener routinemäßig durchgeführten Untersuchung wurde in einigen Blutproben von Tieren Influenza A-Antikörper vom Subtyp H 5 festgestellt. Diese Befunde lassen auf eine entsprechende Infektion schließen. Zwar ist diese Form des Erregers zunächst ungefährlich, durch Mutationen kann sich der Erreger weiter entwickeln, und eine hohe Brisanz für die Gesundheit von Tier und Mensch entwickeln. Die Funde wurden bereits vom Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei und durch das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems als nationales Referenzlabor bestätigt. Bislang wurde das Vorliegen eines hoch pathogenen Virus ausgeschlossen. Es handelt sich allerdings nicht um den H5N1-Virus, sondern um den ungefährlichen H5N2 Erreger, der an sich völlig ungefährlich für Menschen und sogar symptomlos für Tiere ist.
Gesundheitsrisiko für den Menschen derzeit unbedenklich
Zuletzt war die Öffentlichkeit durch eine Ausbreitung der Vogelgrippe im Jahre 2006 aufgeschreckt worden. Zahlreiche Wildvögel und Nutztiere in Deutschland waren mit dem Vogelvirus H5N1 infiziert. Nach der anfänglichen Panik konnte allerdings konstatiert werden, dass die Vogelgrippeviren in den letzten Jahren nur vereinzelt auf Säugetiere und Menschen übertragen wurde. Erfolgte allerdings eine Übertragung, endete die Infektion oftmals tödlich.
Das Risiko für den Menschen, an einer H5N1-Infektion zu erkranken, wird von den Gesundheitsexperten und Wissenschaftler weltweit als extrem gering eingeschätzt. Betroffen von den Infektionen waren vor allem Menschen, die in einem intensiven Kontakt mit den erkrankten Vögel lebten. Dieser Zusammenhang wurde vordergründig in asiatischen Ländern festgestellt. (sb)
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