Auch ohne Erkältung Nase voll?
11.01.2012
Wenn die Nase ständig läuft und Schwellungen die Nasenatmung erschweren, vermuten viele sofort einen Infekt oder eine allergische Reaktion als Ursache. Gerade in der Erkältungszeit oder Heuschnupfen-Saison scheint dieser Zusammenhang naheliegend. Hält die wässrige Sekretbildung jedoch länger an und verschwindet das ganze Jahr über nicht vollständig, kommt auch eine gestörte Funktion der Blutgefäßnerven und damit eine besondere Form des Schnupfens – die sogenannte vasomotorische Rhinitis – als Auslöser in Betracht.
„Bei einigen Menschen führen schon leichte mechanische, thermische oder chemische Reize zu einer Überreaktion der Nasenschleimhaut“ erklärt Dr. Uso Walter, praktizierender Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Vorsitzender des Ärztenetzwerk HNOnet NRW. Darunter fallen beispielsweise trockene oder staubige Luft, Kälte oder bestimmte Medikamente. Die Therapie setzt da an, wo auslösende Faktoren liegen. Oft reicht es schon, diese zu vermeiden. Um organische Ursachen wie entzündliche Veränderungen auszuschließen, untersuchen HNO-Ärzte per Endoskopie den Zustand der Nase und die Beschaffenheit der Nasenschleimhaut. Die medikamentöse Behandlung ähnelt der bei allergischem Schnupfen. Meist kommen kortisonhaltige Sprays zum Einsatz. Dabei werden Überreaktionen der sekretproduzierenden Drüsen reduziert und so das Naselaufen vermindert. Welche Maßnahmen es einzuleiten gilt, entscheidet der behandelnde HNO-Arzt nach intensiver Befragung und Untersuchung des Betroffenen. (pm)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.