Gesundheitsmythos: Nicht mit vollem Magen ins Freibad gehen?
Eine Portion Pommes ist für viele Menschen fester Bestandteil des Freibadbesuchs. Doch immer wieder warnen Eltern ihre Kinder: „Aber nicht mit vollem Bauch ins Wasser.“ Die Nachrichtenagentur „dpa“ ging dem Gesundheitsmythos auf den Grund und sprach mit Bernd Wolfarth, dem Leiter der Abteilung für Sportmedizin der Charité Berlin, über das Thema.
Keine Gesundheitsgefahr durch vollen Magen beim Schwimmen
Sommer, Sonne, Strand und Meer oder doch lieber der Badesee oder das Freibad? Wenn die Temperaturen steigen, verschafft das kühle Nass eine angenehme Abkühlung. Doch beim Schwimmen sollten einige Regeln beachtet werden. Das gilt der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zufolge insbesondere, wenn man in Seen badet. So sollte Sprünge ins Ungewisse vermieden werden und Bereiche des Sees mit technischen Anlagen, Brücken oder Felsen gemieden werden.
Anders scheint es sich jedoch mit der Warnung, nicht mit vollem Magen schwimmen zu gehen, zu verhalten. Denn Wolfarth zufolge besteht kein unmittelbares Gesundheitsrisiko beim Baden kurz nach einer Mahlzeit. „Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Magenkrämpfen und Schwimmen“, erläutert der Experte. Wer nach einer Portion Pommes ins Wasser geht, muss demnach “keine medizinischen Konsequenzen fürchten”. Jedoch gibt Wolfarth zu bedenken, dass “der Körper nach einer Mahlzeit doppelt belastet wird”. Er ist mit der Verdauung der Nahrung beschäftigt und muss sich gleichzeitig über Wasser halten. „Dann kann es natürlich sein, dass man sich müde und träge fühlt.“ Doch das möglicherweise unangenehme Gefühl ist nicht unbedingt gesundheitsschädlich.
Wolfarth empfiehlt dennoch, nach einer üppigen Mahlzeit eine Pause vor dem Schwimmen einzulegen. Anderenfalls könne man sich nicht richtig fit fühlen und dadurch ein erhöhtes Risiko für Unfälle begünstigen. „Man sollte einfach in sich hineinhören“, rät der Arzt. „Wer sich gut fühlt, kann auch nach einer Portion Pommes schwimmen gehen.“ (ag)
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Bild: Paulwip / pixelio.de
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.