Vorbräunen im Solarium schützt nicht vor Sonnenbränden
Die Haut mit Hilfe des Solariums an die kommende Sommersonne zu gewöhnen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden, hört sich gut an – funktioniert jedoch in der Praxis nicht. Dennoch hält sich bei vielen Menschen bis heute der Irrglaube, dass durch ein Vorbräunen im Solarium das Risiko des Sonnenbrandes deutlich gesenkt werden kann. Der Effekt ist jedoch zu vernachlässigen. Indes steigt mit jedem Solarienbesuch das Hautkrebs-Risiko, weshalb die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) von dem Besuch der Sonnenbank grundsätzlich abraten.
Vor allem helle Hauttypen neigen beim Einsetzen der kräftigen Sommersonne vermehrt zu Sonnenbränden. Viele Betroffene versuchen daher die Haut schon vor dem Sommer im Solarium an die höhere UV-Strahlung zu gewöhnen. Doch „selbst eine optimal gebräunte Haut entspricht höchstens einem Lichtschutzfaktor von vier bis sechs“, zitiert die Nachrichtenagentur „dpa“ den Experten der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin, Claas Ulrich.
Experten raten vom Vorbräunen im Solarium ab
Zudem werden in Solarien im Optimalfall nur UVA-Strahlen verwendet, wohingegen ein Sonnenbrand und auch Hautkrebs durch UVB-Strahlen verursacht werden, berichtet die „dpa“. Zur Abhärtung der Haut mache das Solarium also keinen Sinn. Tatsächlich würden die meisten das „Vorbräunen eher aus kosmetischen Gründen“ nutzen und dies mit einem vermeintlich geringeren Sonnenbrandrisiko legitimieren, erläutert Ulrich. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) rät unter Berufung auf die Deutsche Krebshilfe eindringlich davon ab, Solarien zum Vorbräunen aufzusuchen. Die Strahlungsintensität der Geräte sei so stark, wie die der Sonne mittags am Äquator. Sie schädige die Haut und erhöhe das Hautkrebsrisiko erheblich.
Vernachlässigung des realen Sonnenschutzes?
Als weiteren negativen Effekt des Vorbräunens nennt die Nachrichtenagentur „dpa“ einen gefühlt besseren Schutz vor Sonnenbränden, der zur Vernachlässigung des realen Sonnenschutzes verleiten könne. Dabei ist der umfassende Sonnenschutz laut Angaben der DDG das wichtigste Mittel, um einen Sonnenbrand und damit eine Erhöhung des Hautkrebs-Risikos zu vermeiden. „Zur schützenden Kleidung gehören eine Kopfbedeckung, Schuhe, die den Fußrücken ausreichend bedecken, und eine Sonnenbrille mit UV-A- und UV-B-Schutz“, so die Mitteilung der DDG: Alle unbedeckten Körperstellen sollten den Angaben der Fachgesellschaft zufolge mit einem Sonnenschutzmittel eingecremt werden, das mindestens den Lichtschutzfaktor 20 mit UV-A- und UV-B-Schutz aufweist. (fp)
nachweis: manwalk / pixelio.de
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