Das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken, lässt sich bereits durch moderate körperliche Aktivität wie zügige Spaziergänge oder Bewegung bei der Hausarbeit deutlich reduzieren.
Vorhofflimmern ist eine weit verbreitete Form von Herzrhythmusstörungen, die unbehandelt das Risiko für Schlaganfälle und Herzversagen signifikant erhöht. Bewegung erscheint dabei als besonders vielversprechender Ansatz gegen das Vorhofflimmern.
Bewegung gegen Vorhofflimmern?
So weist die Deutsche Herzstiftung in einem Fachbeitrag darauf hin, dass Ausdauertraining und körperliche Aktivität Vorhofflimmern vorbeugen und bei Menschen mit Vorhofflimmern bestehende Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verbessern können.
Denn regelmäßige körperliche Aktivität und Normalgewicht wirken kardiovaskulären Risiken (zum Beispiel Bluthochdruck und Übergewicht) entgegen, die Vorhofflimmern begünstigen oder verursachen, erläutern die Fachleute.
Elf Prozent geringeres Risiko
Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass bereits eine Stunde zusätzliche körperliche Aktivität pro Woche das Risiko für Herzrhythmusstörungen um elf Prozent senkt.
In der Forschungsarbeit verwendete das beteiligte Team die Daten von Fitbit-Fitnesstracker von 6.086 Teilnehmenden. Die Aktivitätsdaten des ersten Jahres dienten als Ausgangswert, die Daten der folgenden fünf Jahre zur Erfassung möglicher Zusammenhänge zwischen dem Vorhofflimmern und Bewegung.
Personen mit einer höheren wöchentlichen körperlichen Aktivität erkrankten dabei generell seltener an Vorhofflimmern, berichtet das Forschungsteam von der NYU Grossman School of Medicine in einer Pressemitteilung zu den Studienergebnissen.
Schon moderate Aktivität hilft
Zudem sei bereits eine geringe Erhöhung der moderaten bis intensiven körperlichen Aktivität wie zum Beispiel in Form zügiger Spaziergänge, Hausputz, Schwimmen oder Joggen mit einem deutlich geringeren Risiko für Vorhofflimmern verbunden gewesen.
Teilnehmende, die sich durchschnittlich 2,5 bis 5 Stunden pro Woche bewegten, hatten ein um 60 Prozent geringeres Risiko, Vorhofflimmern zu entwickeln. Teilnehmende, die sich durchschnittlich mehr als fünf Stunden pro Woche bewegten, hatten sogar ein um 65 Prozent reduziertes Risiko, fügen die Fachleute hinzu.
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„Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass man nicht anfangen muss, Marathon zu laufen, um Vorhofflimmern und anderen Formen von Herzerkrankungen vorzubeugen. Schon eine mäßig aktive Lebensweise kann im Laufe der Zeit große Vorteile für die Gesunderhaltung des Herzens mit sich bringen“, so der Studienautor Dr. Sean Heffron.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bereits geringe Mengen an körperlicher Aktivität das Risiko für Vorhofflimmern senken können. Dabei ist es nicht notwendig, jeden Tag längere Zeit im Fitnessstudio zu verbringen. In zügigem Tempo spazierengehen oder bewegungsintensive Hausarbeit erzielen bereits eine Wirkung. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Herzstiftung: Vorhofflimmern: mit Sport und Ausdauerbewegung unangenehme Anfälle vermeiden (veröffentlicht: 03.11.2022), Deutsche Herzstiftung
- NYU Langone Health / NYU Grossman School of Medicine: While more is better, even moderate amounts of exercise may reduce risk for common heart condition (veröffentlicht 11.11.2024), NYU Langone Health / NYU Grossman School of Medicine
- Souptik Barua, Dhairya Upadhyay, Aditya Surapaneni, Morgan Grams, Lior Jankelson, Sean Heffron: Fitbit-measured physical activity is inversely associated with incident atrial fibrillation among All of Us participants; in: medRxiv (veröffentlicht 28.06.2024), medrxiv.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.