Experten raten: „Finger weg“ von belasteten Fingermalfarben
Fingerfarben gehören zu den beliebteren Kreativtechniken bei Kindern. Mit ihnen können sich die Kleinen nach Herzenslust austoben und mit Händen oder Füßen bunte Bilder malen. Doch die Farben sind offenbar nicht ungefährlich, sondern enthalten in vielen Fällen bedenkliche Schadstoffe. Nach einem Test konnte das Magazin „Konsument“ daher nur eins von 14 untersuchten Produkten empfehlen.
Farben sind bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt
Mit den Händen Farben mischen, Füße anmalen und bunter Abdrücke erstellen oder einfach nur wild herum klecksen: Kinder lieben Fingerfarben und nutzen diese gerne, um sich „künstlerisch“ auszutoben. Auch bei Eltern und Pädagogen sind die bunten Farbtöpfe sehr beliebt, da sie viel Raum für Kreativität bieten und schon von kleineren Kindern genutzt werden können. Nachteilig ist allerdings, dass sich die Farbe beim Malen schnell überall verteilt und auch Kleidung, Haare und Gesichter meist nicht verschont bleiben. Dabei kann es schnell passieren, dass etwas Farbe in den Mund gelangt. Um ein Verschlucken zu vermeiden, müssen Fingerfarben daher entsprechend der Spielzeugnorm mit Bitterstoffen versetzt sein, berichtet das Verbrauchermagazin „Konsument“ auf seiner Website.
12 Produkte enthalten bedenkliches Formaldehyd
Eltern und Pädagogen sollten jedoch trotzdem auf der Hut sein, denn viele Produkte enthalten offenbar problematische Inhaltsstoffe. Zu diesem Ergebnis sind die Experten vom „Konsument“ nach der Untersuchung 14 verschiedener Fingermalfarben gekommen. Die Verbraucherschützer testeten den Angaben zufolge unter anderem die Farben von „Mucki“, „Primo“ und „Stylex“, ebenso wurden z.B. die „Mini Kids 4 Fingerfarben“ von Crayola sowie die „Noris Club 4 Fingermalfarbe“ von Staedtler genau unter die Lupe genommen.
Der Test ergab, dass nur eins der Produkte – das Fingerfarben A-Set des Anbieters „ÖkoNorm Nawaro“ – als empfehlenswert bewertet werden konnte. Die anderen 13 Produkte sollten hingegen aufgrund der eingesetzten Konservierungsmittel nicht verwendet werden, raten die Experten. „Teilweise enthalten die Produkte einen ganzen Cocktail verschiedenster zweifelhafter Verbindungen“, so die Verbraucherschützer laut der „Tiroler Tageszeitung“. Demnach war in allen Farben außer dem Testsieger und dem Produkt der Marke „Marabu“ Formaldehyd gefunden worden. „Die Verwendung von Formaldehyd und seinen Abspaltern ist problematisch, da Formaldehyd bei Hautkontakt als Allergen wirken und eingeatmet Krebs erzeugen kann. Der Einsatz ist für uns daher nicht akzeptabel“, erklären die Tester weiter.
Hersteller von Kinderprodukten haben besonders große Verantwortung
In sechs Farbtöpfen fand sich zudem die Verbindung Methylisothiazolinon (bzw. Chlormethylisothiazolinon), welches „als starkes Kontaktallergen in Verruf“ stehe und für das ab November 2017 niedrigere Grenzwerte gelten sollen. Zum jetzigen Zeitpunkt hätten die Hersteller der 13 kritisierten Produkte die gesetzlichen Vorgaben zwar eingehalten und weder unerlaubte Mittel verwendet noch Grenzwerte überschritten – doch das sei den Konsumentenschützern nach nicht genug: „Besonders in dieser Produktsparte erwarten wir, dass die Hersteller auf den Einsatz von problematischen Stoffen verzichten“, so die Forderung. (nr)
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