Dosenfrüchte und -gemüse nicht in offenen Dosen lagern
21.10.2011
Konservendosen geben nach dem Öffnen oft Rückstände von Metallen an den Inhalt ab. Die enthaltenen Dosenfrüchte beziehungsweise -gemüse sollten daher nach dem Öffnen entweder aufgegessen oder umgehend in ein anderes Gefäß umgefüllt werden, warnt der Bundesverband der Lebensmittelchemiker im öffentlichen Dienst (BLC) in einer aktuellen Mitteilung.
Auf das Lagern von Dosenfrüchte und Co. in den Dosen, ist nach dem Öffnen der Konserven dringend zu verzichten, erklärte Detmar Lehmann vom BLC. Denn unter Sauerstoffzufuhr beginnen sich Inhaltsstoffe der Verpackung zu Lösen und gehen auf den Inhalt über. So schmecken die Dosenfrüchte oftmals leicht metallisch, da zum Beispiel Zinn aus der Dosenwand gelöst wird. Zwar verfügen viele Konserven innen über eine Schutzbeschichtung (z. B. aus Kunststoff), die eine Materialdiffusion verhindern soll, doch Dosenöffner und Gabeln können die Beschichtung beschädigen. Daher sollte der Inhalt nach dem Öffnen der Dose am besten umgehend entnommen werden – eine Lagerung von Dosenfrüchte und Co. in offenen Konserven ist dringend zu vermeiden, erläuterten die Experten des BLC.
Doseninhalt aufessen oder umfüllen
Teilweise verfügen die Konservendosen laut Aussage der Lebensmittelchemiker nicht einmal über eine entsprechende Schutzbeschichtung. Denn die Verbraucher haben sich inzwischen so an den Metallgeschmack von Dosenfrüchten und -gemüse gewöhnte, dass die Hersteller keine Beschwerden befürchten müssen, wenn sie die Schutzbeschichtung weglassen, erläuterte der BLC. Ob der Schutzlack fehlt, erkennen Konsumenten daran, „dass die Dose von innen marmoriert aussieht“, betonte Detmar Lehmann. Der fehlende Schutzlack ist den Experten zufolge jedoch kein Problem, solange die Konserven geschlossen sind. Denn bis dahin bleibe „die Dose ein geschlossenes System, zwischen Dosenwand und Flüssigkeit besteht gewissermaßen ein Gleichgewicht“, erläuterte Detmar Lehmann. Sobald die Konservendosen geöffnet werden und Sauerstoff eintritt, gerät das System jedoch aus dem Gleichgewicht und die metallische Dosenwand gibt Zinn an den Inhalt ab. Daher sollten Verbraucher die enthaltenen Dosenfrüchte und -gemüse am besten direkt nach dem Öffnen „entweder aufessen oder umfüllen“, betonte Lehmann.
Gesundheitsrisiko durch Konservendosen?
Bleiben die Lebensmittel auch nach dem Öffnen in den Konservendosen, können verschiedene Materialien aus der Dosenwand auf den Inhalt übergehen. Dabei ist insbesondere die mögliche Belastung der Dosenfrüchte mit Zinn ein nicht zu unterschätzendes gesundheitliches Risiko. Denn obwohl Zinn generell als ungiftig bewertet wird, belastet die Aufnahme in größeren Mengen die Nieren und kann auf Dauer erhebliche gesundheitliche Beschwerden auslösen, erklärte der Experte des BLC. Die Lebensmittelchemiker warnen zudem vor dem Verzehr des Doseninhalts, wenn die Konservendosen bereits einen aufgewölbten Deckeln aufweisen. Denn in solchen Fällen bestehe die Gefahr, dass die Konservierung nicht fachgerecht durchgeführt wurde und es drohen potenziell lebensgefährliche Vergiftung in Form des Botulismus. (fp)
Bild: Andreas Stix / pixelio.de
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