Stimmt das wirklich: Wärmt Alkohol den Körper?
Ein heißer Tee mit Rum oder ein würziger Glühwein während der winterlichen Monate: Viele Menschen meinen, man kann seinen Körper bei Kälte mit alkoholischen Getränken aufwärmen. Stimmt das aber wirklich?
Ist Alkohol bei Kälte die Lösung?
Das Wetter ist derzeit teilweise äußerst unangenehm. Wer sich draußen aufhält, sehnt sich meist nach Wärme. Manche Menschen denken, dass Alkohol dafür die Lösung ist; schließlich wärme er den Körper. Doch Experten widersprechen: „Subjektiv ja, objektiv nein“, sagte der Berliner Allgemeinarzt Stephan Bernhardt in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa. Zwar bekommt man das Gefühl, gut gewärmt zu werden, doch das liegt nur daran, dass der Alkohol das Kälteempfinden unterdrückt, man bekommt die Kälte nicht so mit.
Flüssigkeitsverlust durch Alkohol
Alkohol sorgt zudem dafür, dass man mehr Flüssigkeit verliert. „Wenn man trinkt, kann man viel leichter auskühlen“, so Bernhardt. Der Experte erläuterte ein weiteres Problem: Bei starker Kälte verschließen sich die Gefäße an den Armen und Beinen, da der Körper unter extremen Bedingungen vor allem den Kopf und den Rumpf beheizt. „Durch Alkohol gehen diese Gefäße der Peripherie wieder auf, und die Wärme fehlt dort, wo sie in dem Moment eigentlich gebraucht werden würde“, erklärte der Mediziner.
Natürliche Möglichkeiten zum warm halten
Es gibt ohnehin viele Möglichkeiten, sich an kalten Tagen auch ohne Alkohol warm zu halten. Einer der besten Tipps für Frostbeulen ist, sich nach dem Zwiebelprinzip anzuziehen. Da Hände, Füße und Kopf die wesentlichen Regionen zur Regulation der Körpertemperatur sind, gilt es, diese durch entsprechende Bekleidung besonders warm zu halten. Als Getränke bieten sich leckere Tees oder ein Fruchtpunsch an. Solche heißen, alkoholfreien Getränke führen dazu, dass sich die Gefäße entspannen und es einem warm ums Herz wird. Wenn es einem zu kalt geworden ist, können unter anderem Fußbäder, scharfes Essen und Sport helfen, die Gliedmaßen wieder aufzuwärmen. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.