Jede fünfte Breze überschreitet Grenzwert von Aluminium
05.12.2014
Das beliebte bayrische Nationalgebäck, die Breze, ist in Verruf geraten. Grund ist eine zu hohe Aluminium-Belastung des Laugengebäcks. Einem Bericht von „sueddeutsche.de“ zufolge sind Brezen offenbar bereits seit über zehn Jahren stark mit dem toxisch wirkenden Leichtmetall belastet. Aluminium steht im Verdacht, Brustkrebs und Alzheimer auszulösen.
Brezen enthalten zum Teil das 15-Fache der zulässigen Höchstmenge von Aluminium
Seit 2003 werden Brezen regelmäßig auf Schadstoffbelastungen untersucht. Wie die Verbraucherzentrale in Bayern bestätigt, hätten sich die Ergebnisse hinsichtlich der Überschreitung der Grenzwerte von Aluminium in den vergangenen zehn Jahren kaum verbessert. „Brezen enthalten oft viel zu viel Aluminium", so Daniel Krehl von der Verbraucherzentrale. „Bei Lebensmittelkontrollen muss jede fünfte Breze aus dem Verkehr gezogen werden, weil sie den Höchstwert sprengt.“
In Deutschland liegt der Höchstwert von Aluminium in Brezen bei 10 Milligramm pro Kilogramm. In den vergangenen Jahren seien jedoch Werte von bis zu 66 Milligramm gemessen worden, berichtet die Verbraucherzentrale. Bei einem Bäcker wurden sogar 156 Milligramm Aluminium in seinen Brezen nachgewiesen. „Das ist mehr als das 15-Fache des zulässigen Höchstwertes", erläutert Krehl. „So etwas ist jenseits von Gut und Böse."
„Die Beanstandungsquote ist relativ hoch. Sie liegt im Durchschnitt bei 20,5 Prozent", berichtet das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gegenüber der Zeitung. Im Jahr 2007 erreichte die Quote der mit Aluminium belasteten Brezen einen traurigen Rekord: 29,6 Prozent – fast jede dritte Breze. Dann seien sie ein „nicht sicheres Lebensmittel und werden als nicht zum Verzehr geeignet beurteilt", erläutert LGL-Chef Andreas Zapf gegenüber dem Blatt.
Zu hohe Werte von Aluminium in Brezen können gesundheitsgefährdend sein
Aluminium ist ein Leichtmetall, das im menschlichen Körper bei zu hoher Dosis toxisch wirkt. Es wird zudem "mit der Entstehung von Brustkrebs und Alzheimer in Verbindung gebracht". Da "Aluminium nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in Deos und anderen Kosmetika enthalten ist, kann es im Alltag schnell zur Überschreitung der unbedenklichen Menge kommen."
Auf die Frage, woher das Aluminium in den Brezen kommt, sagt Zapft: „Es sind die Backbleche der Bäcker. Sie sind zumeist aus Aluminium, weil es der beste Hitzeleiter ist." Zudem werden die Brezenteiglinge mit einer Natronlauge behandelt, bevor sie gebacken werden. Diese verleiht den Brezen im Ofen ihre charakteristische Farbe und ihre Knusprigkeit. Gleichzeitig ist die Natronlauge aber so scharf, dass sie Metallpartikel aus den Alu-Blechen herauslöst, die dann in den Teig übergehen. Abhilfe könnte beispielsweise Backpapier auf den Blechen schaffen. Dennoch bestehen viele Bäcker weiterhin auf die traditionelle Methode. (ag)
Bild: Ivan Simunik / pixelio.de
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