PCB in Bio-Eier aus dem Kreis Soest festgestellt
21.08.2012
Wieder warnen Verbraucherschutz und Gesundheitsbehörden vor dem Verzehr von Bio-Eiern. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzministerium könnten die Eier mit dem Dioxin-ähnlichen Schadstoff PCB verseucht sein. Die Eier aus NRW werden derzeit aus dem Handel zurückgerufen.
Das Verbraucherschutzministerium in Nordrhein-Westfalen warnt vor dem Konsum der Eier mit der Kennziffer „0-DE-0509501“. Die Eier könnten mit Dioxin ähnlichen polychlorierten Biphenylen (PCB) übermäßig kontaminiert sein. Allerdings sei ein relativ kleiner Betrieb mit gerade einmal 500 Legehennen aus der Region Soest betroffen. Zudem sollen nach Angaben der Behörden nicht alle Eier Schadstoffbelastet sein. Vorsorglich hat das Verbraucher- und Landwirtschaftsministerium alle „Chargen aus dem Handel zurückgerufen“, wie es in einer aktuellen Mitteilung heißt. Verbraucher werden aufgefordert gegen Erstattung des Kaufpreises die Eier zum Verkaufshändler zurückzubringen oder zu entsorgen. Die Stempelziffer befindet sich auf jedem Ei.
Planmäßige Untersuchung ermittelten PCB-Grenzwertüberschreitungen
Bei Routinekontrollen wurde in einigen Eiern PCB Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Es sind jedoch nicht alle Eier mit der selben Stempelnummer betroffen, betont das Ministerium. „Ein Teil der Eier ist unbelastet, aber mit derselben Stempelnummer versehen“, sagte der Ministeriumssprecher Stephan Malessa. Weil aber von außen nicht unterscheidbar sei, welche Eier belastet und welche nicht kontaminiert sind, müssten bis zur Vergabe von neuen Ziffern alle Eier mit selben Ziffer zurückgerufen werden.
Bei routinemäßigen Kontrollen des Kreises Soest waren in einzelnen Proben PCB-Gehalte über dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert im Labor aufgefallen. Derzeit gehe das Ministerium „nicht davon aus, dass für Verbraucher Gesundheitsgefahren ausgehen, weil die Eier im Regelfall nicht im Übermaß verzehrt werden“.
Langzeitfolgen durch belastete Lebensmittel
Im Grundsatz können aber Eier mit hoher PCB Kontaminierung zu gesundheitlichen Problemen führen. PCB Schadstoffe sind langlebige Verbindungen, sich nachhaltig im Fettgewebe anlagern und nur sehr langsam abgebaut werden. So potenziert sich mit der Zeit die Gefahr, schwerwiegende Erkrankungen davon zu tragen. Langzeitfolgen sind unter anderem Störungen des Immun- und Nervensystems bis hin zu Krebserkrankungen. Nach Angaben des Sprechers sei es daher das Ziel des Verbraucherschutzministeriums, PCB Stoffe „so weit es geht aus der Nahrungsmittelkette herauszuhalten.“
Herstellerbetrieb trotz Stempelnummer unbekannt
Anhand der Stempelnummern ist es Verbrauchern noch immer nicht möglich, den Herstellerbetrieb ausfindig zu machen. Bei Eingabe der Ziffern auf den Eiern erscheint im Internet: „Nimmt nicht am KAT-System teil.“ Der Ministeriumssprecher sagte dazu: „Die Betriebe sind nicht dazu verpflichtet. Sie müssen lediglich die Nummer aufdrucken.“ Verbraucher können lediglich anhand der Ziffernweise erkennen, ob die Eier beispielsweise „Bio“ sind und aus welchem Herstellerland sie kommen. Die Ziffer Null steht zum Beispiel für „Bio“ und das „D“ für Deutschland. (sb)
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Bild: Siepmann H. / pixelio.de
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