Mediziner entdecken Möglichkeit zu Reduzierung übler Gerüche bei Blähungen
Jeder Mensch auf der Welt kennt wahrscheinlich diese Situation: Sie befinden sich an einem öffentlichen Platz und bemerken plötzlich, dass Sie unter Blähungen leiden. Wenn Sie in diesem Moment wirklich Wind ablassen müssen, bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht zu stark stinken wird. Forscher versuchten jetzt herauszufinden, warum einige Fürze so übel stinken und wie sich dies verhindern lässt.
Die Wissenschaftler der australischen Monash University in Melbourne stellten bei einer Untersuchung fest, dass unsere Ernährung den Geruch von Fürzen stark beeinflusst. Aus diesem Grund stinken Fürze teilweise so stark. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie bei der Gastroenterological Society of Australia conference in Adelaide.
Warum stinken einige Flatulenzen so überaus unangenehm?
Es kann schon extrem peinlich sein, wenn wir in der Öffentlichkeit pupsen müssen. Gerade wenn andere Personen anwesend sind, lässt sich ein stark stinkender Furz schwer verheimlichen. In solchen Situationen schämen wir uns natürlich. Doch gibt es Möglichkeiten zur Reduzierung des starken Geruchs. Forscher anden jetzt heraus, warum einige Winde so stark stinken.
Ernährung beeinflusst stark den Geruch
Die Wissenschaftler fanden bei ihrer Untersuchung heraus, dass unsere Ernährung für die verschiedenen Arten von Gerüchen bei Fürzen verantwortlich ist. Einige Nahrungsmittel führen zu stark stinkenden Flatulenzen, andere Lebensmittel reduzieren schlechte Gerüche.
Besondere chemische Zusammensetzung von Pupsen
Fürze sind eine Mischung aus 59 Prozent Stickstoff, 21 Prozent Wasserstoff, 9 Prozent Kohlendioxid, 7 Prozent Methan und 4 Prozent Sauerstoff, erläutern die Experten. Der Sauerstoff entstehe dabei entweder durch verschluckte Luft oder durch chemische Reaktionen im Darm.
Cysteine Hauptgrund für den Gestank
Die Forscher der Monash University in Melbourne konnten feststellen, dass ein Produkt mit der Bezeichnung Cysteine der Hauptgrund für übel riechende Fürze ist. Cysteine ist vor allem in Milchprodukten, Fleisch und Eiern enthalten.
Experten mischen Fäkalien mit verschiedenen Nährstoffkomponenten
Für ihre Studie mischten die Mediziner Fäkalien aus Lebensmitteln mit verschiedenen Nährstoffkomponenten. Dann überprüften sie die Intensität der entstehenden Gerüche und versuchten herauszufinden, welche Komponenten tatsächlich zu einem starken üblen Geruch beitragen.
Cystein erhöht die Konzentration von Schwefelwasserstoffgas im Magen
Es konnte dabei festgestellt werden, dass Cystein die Konzentration von Schwefelwasserstoffgas im Magen sehr stark erhöht, erklären die Experten. So entstehen nach der Verarbeitung bestimmter Lebensmittel besonders stark stinkende Fürze. Durch diesen Umstand kann auch erklärt werden, warum Bodybuilder oft stark stinkende Fürze haben. Bodybuilder nehmen meist viel Proteinpulver zu sich, welches dann die stinkenden Abwinde bewirkt, erläutert Autor Chu Yao.
Richtige Ernährung kann Schwefelwasserstoff um 75 Prozent reduzieren
Die Wissenschaftler erklärten weiter, dass sie offenbar einen Weg gefunden haben, um die Menge an Schwefelwasserstoff um mindestens 75 Prozent zu reduzieren. Menschen sollten etwa 5 Prozent stärkehaltige Lebensmittel konsumieren, raten die Forscher. Wenn Sie wirklich vermeiden wollen, dass Ihre Fürze stinken, essen Sie diese Lebensmittel: Kartoffeln, Bananen, Hülsenfrüchte, Getreide, Artischocken und Spargel. So kann die Intensität des strengen Geruchs reduziert werden, fügen die Autoren hinzu.
Was bewirkt stärkehaltige Nahrung im Magen?
Der Konsum von stärkehaltiger Nahrung zwingt den menschlichen Magen dazu, dass zuerst die Stärke verarbeitet wird. So wird der Fokus weg von dem Protein verschoben, was die Produktion des Schwefelwasserstoffs schließlich verringert, erläutern die Experten.
Tipps zur Vermeidung von stinkenden Fürzen
Vielleicht sollten Sie in Zukunft lieber noch einmal Ihre Ernährung überprüfen, bevor Sie wichtige Treffen einberufen. Vergessen Sie hierbei keinesfalls, stärkehaltige Lebensmittel zu Ihrer Ernährung hinzuzufügen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.