Ganglion an Handgelenk und Finger tritt vor allem in jüngerem Alter häufig auf
Das Ganglion ist die häufigste gutartige Weichteilgeschwulst an der Hand. Dabei handelt es sich bei dem kleinen „Knubbel“ normalerweise nur um einen optischen „Makel“, denn Beschwerden treten eher selten auf. Drückt das Überbein jedoch z.B. auf einen Nerv, können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auftreten. In diesem Fall sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht und über mögliche Behandlungsschritte beraten werden.
Menschen unter 40 und Frauen besonders oft betroffen
Bei einem Ganglion (Überbein) handelt es sich um eine mit zäher Flüssigkeit gefüllte Kammer (Zyste) im Bereich einer Gelenkkapsel oder einer Sehnenscheide, die sich normalerweise gut sicht- und tastbar unterhalb der Haut befindet. Das Knötchen bildet sich in den meisten Fällen am Handgelenk oder an den Gelenken der Finger, seltener kommt es auch am Knie oder am Fuß vor, berichtet Renée Fuhrmann gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Ganglien werden zu den gutartigen Weichteiltumoren gezählt, wobei der Begriff „Tumor“ hier missverständlich ist, da dieser lediglich die auftretende Schwellung beschreibt. Diese kann in jedem Alter auftreten, jüngere Menschen und Frauen sind jedoch deutlich häufiger betroffen.
Überbeine verursachen in der Regel keine Schmerzen
Ein mit der so genannten „Gelenkschmiere“ gefülltes Ganglion sehe aus wie ein „rundlicher Knubbel“ und käme häufig vor, erklärt die Chefärztin der Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie an einem Krankenhaus in Bad Neustadt an der Saale weiter. Es kann sowohl einzeln als auch an verschiedenen Stellen gleichzeitig auftreten, zudem kann die Größe der Überbeine stark variieren und sogar mehrere Zentimeter Durchmesser erreichen. “In der Regel sind sie schmerzfrei”, ergänzt Fuhrmann. Dementsprechend würde es beim Sport oder beim Laufen normalerweise auch keine Einschränkungen geben, außer das möglicherweise bestimmte Bewegungen schmerzhaft sein könnten.
Bei starken Beschwerden kommt Operation infrage
Unangenehm könne es auch werden, wenn beispielsweise ein Überbein auf dem Fuß dazu führt, dass der Schuh nicht mehr passt. Auch wenn eine Zyste auf Nerven und Gefäße drückt können in einigen Fällen Schmerzen, Durchblutungsstörungen und/oder ein Taubheitsgefühl bzw. Kribbeln entstehen. Werden die Beschwerden stärker, sollten Betroffene in jedem Fall vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen und das Überbein ambulant entfernen lassen, rät die Medizinerin. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant unter örtlicher Betäubung, nach welcher im Anschluss normalerweise keine Ruhigstellung erforderlich ist. Stattdessen wird ein Kompressionsverband angelegt und die Finger können nach der OP sofort wieder bewegt werden.
Leichte Beschwerden mit Handgelenkbandage lindern
Sind die Beschwerden und Einschränkungen durch das Überbein weniger stark ausgeprägt, erfolgt die Behandlung hingegen normalerweise zunächst mithilfe konservativer bzw. nicht-operativer Maßnahmen. Hier kommt beispielsweise zur Entlastung eine Handgelenkbandage infrage, die häufig in Kombination mit entzündungshemmenden Medikamenten eingesetzt wird. Weitere Möglichkeiten bestehen z.B. in Krankengymnastik und Kräftigungsübungen, bei größeren Schwellungen kommt zudem ein Absaugen der Flüssigkeit (Punktion) in Betracht. (nr)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.