Frühjahrsmüdigkeit: Tipps und Tricks wie man damit umgeht
13.04.2015
Mit dem Start der wärmeren Witterung hat für viele Menschen auch die Zeit begonnen, in der sie sich oft besonders schlapp und müde fühlen. Die Frühjahrsmüdigkeit ist weit verbreitet. Betroffene haben nicht nur ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis, sondern auch körperliche Beschwerden. Einige Tipps können helfen, besser damit fertig zu werden.
Ausgeprägtes Schlafbedürfnis
Schätzungen zufolge leiden über die Hälfte der Bundesbürger an Frühjahrsmüdigkeit. Morgens kommen sie kaum aus dem Bett und tagsüber plagt sie chronische Müdigkeit. Des weiteren haben die meisten Betroffenen ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis. Auch gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Wetterfühligkeit, Schwindel, Gereiztheit oder Kreislaufschwäche können auftreten. Bislang ist nicht eindeutig geklärt, welche Ursachen genau hinter der Frühjahrsmüdigkeit stecken. Die Wetterumstellung sowie die längeren Tage spielen Experten zufolge eine wichtige Rolle. „derwesten.de“ widmet sich in einem aktuellen Beitrag dem Thema.
Hormonhaushalt spielt eine wichtige Rolle
Dem Bericht zufolge lässt sich mit verschiedenen Erklärungsansätzen begründen, warum der Körper mit solchen Befindlichkeitsstörungen reagiert. Mit wärmeren Tagen weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt ab, man fühlt sich müde und schwach. Eine wichtige Rolle spielt auch der Hormonhaushalt. So ist das „Schlafhormon“ Melatonin im Winter, wenn die Tage kürzer sind, beim Menschen erhöht. Melatonin, das der Körper selbst herstellt, wird bei Dunkelheit von der Zirbeldrüse, einer kleinen Hirnregion, ausgeschüttet. Daher werden wir abends müde. Licht wirkt jedoch hemmend auf die Produktion des Botenstoffs. Da es im Frühjahr mehr Licht gibt, geht der Melatoninspiegel runter und das Serotonin und Dopamin hoch. Die beiden Hormone sorgen unter anderem für Motivation und Glücksgefühle.
Depressionen können Ursache für Antriebslosigkeit sein
„Dazwischen mag es noch bei einigen etwa ein bis zwei Wochen einen Überhang an Melatonin geben“, erklärte der Hormonspezialist Professor Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie gegenüber der Zeitung. Dies könne dazu führen, dass empfindliche Menschen wenige Tage etwas müder seien als normal. Schatz könne jedoch nicht bestätigen, dass die Frühjahrsmüdigkeit ein verbreitetes Phänomen sei und der Grund für diverse Probleme. „Vielmehr zeigt sich im Frühjahr etwas, das vorher nicht zutage gefördert wurde“, sagte der Endokrinologe. Gemeint sei hier, dass gesundheitliche Probleme wie etwa Depressionen Ursache für Antriebslosigkeit und Müdigkeit sein könnten. „Wenn draußen alles aufblüht, andere Menschen viel rausgehen, gute Laune haben, dann fällt es einfach stärker auf, wenn jemand muffelig drauf ist.“
Bei längerer Müdigkeit körperliche Ursachen ausschließen
Wenn die Müdigkeit länger anhält, sollte man in jedem Fall andere körperliche Ursachen ausschließen. Hinter chronischer Müdigkeit kann unter anderem ein verschleppter Infekt, chronische Überlastung durch Familie oder Beruf, eine Schilddrüsenunterfunktion, Blutarmut oder ein Eisenmangel stecken. Für die Anamnese beim Arzt ist es wichtig, dass Betroffene selbst eine Art Müdigkeitstagebuch führen, in dem etwa notiert wird, wann die Müdigkeit besonders auffällt, ob sie tageszeitenabhängig ist oder vielleicht mit der Einnahme von bestimmten Medikamenten zusammenhängen könnte. Vor allem auch der Schlaf sollte gut beobachtet werden. Etwa indem man für sich klärt, ob es bestimmte Uhrzeiten gibt, zu denen man nachts aufwacht oder dem Partner auffällt, dass man schnarcht.
Frische Luft und gesunde Ernährung
Menschen, denen die Frühjahrsmüdigkeit zu schaffen macht, sollten sich oft an der frischen Luft bewegen, selbst bei schlechtem Wetter. Gesundheitsexperten raten zudem zu einer ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse. Außerdem wird empfohlen, viel zu trinken, am besten Wasser. Um das Herz-Kreislauf-System zu aktivieren und die Müdigkeit zu vertreiben, bietet sich Frühsport wie Kniebeugen an. Auch Wechselduschen am Morgen sowie das Abreiben mit einer Bürste führen zur Kreislaufaktivierung. (ad)
>Bild: Jorma Bork / pixelio.de
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