Krankheiten mit der Unterstützung von Reiki behandeln?
Was genau ist Reiki und welche medizinischen Formen der Behandlung können durch Reiki ergänzt werden? Die Reiki-Meisterin Victoria Bodner von der Cleveland Clinic erläutert die Grundlagen von Reiki-Behandlungen und zeigt auf, welche Vorteile diese für den Körper mit sich bringen.
Reiki baut Stress und Ängste ab
Reiki ist eine sogenannte energetische Heiltechnik, welche durch sanfte Berührung Entspannung fördern und Stress und Ängste abbauen kann, erläutert die Expertin.
Entwickelt wurde Reiki in den frühen 1900er Jahren von Mikao Usui. Die Bezeichnung Reiki bezieht sich dabei auf die vitale Lebensenergie, die durch alles Lebendige fließt. Heute werde Reiki bereits überall weltweit in Krankenhäusern und Hospizen eingesetzt, um andere Behandlungsformen zu ergänzen, berichtet Bodner.
Heilung durch energetisches Gleichgewicht
Reiki könne die Heilung unterstützen, „indem es den Menschen hilft, energetisch ins Gleichgewicht zu kommen – körperlich, emotional, geistig und spirituell”, erläutert Bodner in einer Pressemitteilung der Cleveland Clinic. Die spezielle Behandlungsform könne zu Entspannung, Stressabbau und Linderung von Symptomen beitragen und die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern, davon ist die Expertin überzeugt.
Reiki könne zudem etliche verschiedene positive Auswirkungen auf Körper und Geist haben, wie beispielsweise:
- Herbeiführung eines meditativen Zustands,
- Unterstützung der Heilung nach Verletzungen oder Operationen,
- Stimulierung des Immunsystem,
- Förderung der natürlichen Selbstheilungskräfte,
- Linderung von Schmerzen und Verspannungen,
- Verbesserung des Wohlbefindens von Menschen, die belastende medizinische Behandlungen (Chemotherapie, Bestrahlung, Operationen und Nierendialyse) erhalten.
Sicherheit und Wohlbefinden durch Reiki
Eine Studie aus dem Jahr 2019 habe außerdem gezeigt, dass Reiki ein Gefühl von Frieden, Entspannung, Sicherheit und Wohlbefinden vermittelt, so Bodner.
Kann Reiki herkömmliche Behandlungen ersetzen?
Die Expertin beantwortet dieses Frage mit einem klaren Nein. Reiki sollte keinesfalls als Ersatz für ärztliche Beratung oder Psychotherapie verwendet werden, sondern ergänze andere medizinische und therapeutische Behandlungen und könne die Wirksamkeit anderer Heilmethoden verstärken, so Bodner. Bei gesunden Menschen könne eine regelmäßig Reiki-Behandlung außerdem die Fähigkeit verbessern, mit Stress umzugehen und als eine Form der Präventivmedizin dienen.
Weil Reiki auf das gesamte Selbst wirke, also auf Geist, Körper und Emotionen und weil es universelle Lebensenergie sei, könne Reiki bei allen Arten von körperlicher, emotionaler, mentaler und spiritueller Heilung erfolgreich sein, berichtet die Expertin.
Reiki sei nicht spezifisch für eine bestimmte Art von Krankheit oder Beschwerdebild ausgelegt, könne allerdings Menschen mit verschiedenen Beschwerden helfen, wie beispielsweise:
- Krebs,
- chronischen Schmerzen,
- Unfruchtbarkeit,
- Verdauungsproblemen,
- Parkinson-Krankheit,
- psychischen Problemen (beispielsweise Depressionen und Angstzustände),
- durch Stress bedingten Erkrankungen.
Reiki könne außerdem Menschen dabei unterstützen, sich auf bevorstehende Operationen vorzubereiten. Dadurch sei es möglich, dass sich die Genesung nach der Operation beschleunigt.
Wie funktioniert Reiki?
Wenn Menschen Reiki ausführen, fungieren sie der Theorie nach in dem Moment als eine Art Bindeglied zwischen der behandelten Person und der Quelle der universellen Lebensenergie. Die Energie fließe quasi durch die Hände des ausführenden Menschen in den Körper der zu behandelnden Person, erläutert Bodner.
Die zu behandelnde Person bestimme dabei den Energiefluss, welcher durch die Hände strömt, indem sie nur den Teil davon annimmt, den sie benötigt. „Das hilft dem Patienten zu wissen, dass wir ihn nur in dem unterstützen, was er braucht, und nicht in dem, was wir glauben, dass er es braucht. Das ist die perfekte Balance, um die Bedürfnisse des Patienten zu erfüllen“, so Bodner weiter.
Wie läuft eine Reiki-Behandlung ab?
Eine Reiki-Behandlung dauere in der Regel etwa 50 Minuten. Während einer Sitzung liege die zu behandelnde Person vollständig bekleidet auf einer Massageliege. Die Anwenderin beziehungsweise der Anwender halte seine Hände mit den Handflächen nach unten auf bzw. über bestimmte Energiepunkte am Körper. Dabei gebe es eine Reihe von zwölf bis 15 Handpositionen, die beim Reiki verwendet werden.
Wie lange die Hände dabei in jeder Position belassen werden, hänge vom Energiefluss ab, der an jeder Stelle durch die Hände fließt, erläutert Bodner weiter. Im Unterschied zu anderen sogenannten Berührungstherapien, werde bei Reiki kein Druck angewendet und keine Massage oder irgend eine Form der Manipulation ausgeübt.
„Sie können die Energie in Form von Empfindungen wie Wärme, Kribbeln oder Pulsieren an den Stellen spüren, an denen der Reiki-Praktiker seine Hände aufgelegt hat. Manchmal spüren die Menschen, wie sich die Empfindungen durch den ganzen Körper bewegen, während andere überhaupt keine Veränderung wahrnehmen“, fügt Bodner hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: What is Reiki, and Does it Really Work? (veröffentlicht 30.08.2021), Cleveland Clinic
- Maxime Billot, Maeva Daycard, Chantal Wood, Achille Tchalla: Reiki therapy for pain, anxiety and quality of life; in: BMJ Supportive & Palliative Care (veröffentlicht 04.04.2019), spcare.bmj.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.