Wie man sich ausreichend vor der Sonne schützt
Im Sommer steigt das Risiko, durch die erhöhte Sonneneinstrahlung einen Sonnenbrand zu entwickeln. Die Dermatologin Dr. Melissa Piliang von der Cleveland Clinic in den USA erläutert, wie zu reagieren ist, wenn man einen Sonnenbrand erlitten hat.
Sonnenbrand sollte gekühlt werden
Wenn man bereits einen Sonnenbrand erlitten hat, ist es zunächst wichtig, die Temperatur der Haut zu reduzieren. „Gehen Sie sofort aus der Sonne und kühlen Sie Ihre Haut ab. Nehmen Sie ein kühles Bad oder eine Dusche, um die Temperatur Ihrer Haut zu senken“, rät die Expertin in einer Pressemitteilung. Dies helfe, die vorhandene Entzündung zu reduzieren.
Dabei sollte man allerdings nur kurz baden oder duschen, weil es die Haut austrocknet, wenn man zulange im Wasser bleibt. Sollte der Sonnenbrand nur eine kleine Stelle betreffen, können laut Dr. Piliang kalte Kompressen wie ein nasses Handtuch oder ein Waschlappen zur Kühlung verwendet werden.
Haut feucht halten
Solange die Haut noch feucht ist, sollte eine Feuchtigkeitscreme oder -lotion aufgetragen werden, um die Feuchtigkeit einzuschließen. Besonders in den ersten Tagen nach einem Sonnenbrand sollte häufig eine Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden, um so das Austrocknen zu verhindern, berichtet Dr. Piliang.
Dabei sollte beachtet werden, dass die Haut erst dann mit Feuchtigkeit versorgt wird, wenn sie bereits abgekühlt ist. Ansonsten wird die Hitze eingeschlossen, wodurch weitere Schmerzen und Entzündungen verursacht werden.
Juckreiz lindern
Wenn man unter juckender Haut leidet, sollte eine dünne Schicht einer einprozentigen Hydrocortisoncreme auf die sonnenverbrannte Stelle aufgetragen werden. Um den Schmerz oder das Brennen zu lindern, kann Aloe-Vera-Gel aufgetragen werden, was kühlt und den Sonnenbrand sofort lindert, erläutert die Dermatologin.
Schmerzen lindern
Kühle Kompressen können verwendet werden, um das Brennen und die Schmerzen zu lindern. Außerdem sei es möglich, bei starken Schmerzen ein Schmerzmittel einzunehmen. „Sie können etwas gegen die Entzündung einnehmen, wie Ibuprofen, Naproxen oder Aspirin“, so Dr. Piliang.
Salben mit reizenden Inhaltsstoffen meiden
Salben und Vaseline sollten bei einem Sonnenbrand nicht verwendet werden, da sie die Wärme einschließen. Ein weiterer Hinweis der Expertin ist, dass topische Behandlungen mit Wirkstoffen mit der Endung -cain, beispielsweise Benzocain und Lidocain, allergische Reaktionen hervorrufen und die Entzündung verstärken können.
Zudem sollten auch keine Cremes mit Alkohol verwendet werden, da diese die Haut austrocknet und die Heilung erschwert, erläutert die Dermatologin.
Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
Bei einem Sonnenbrand wird der Haut Flüssigkeit aus anderen Körperteilen entzogen, wodurch sie schnell austrocknen kann. Wenn ein Sonnenbrand vorliegt, hilft die Aufnahme von Flüssigkeit.
„Es ist wirklich wichtig, dass Sie auf eine gute Flüssigkeitszufuhr achten. Trinken Sie viel Wasser. Sportgetränke, die die Elektrolyte wieder auffüllen, können ebenfalls helfen“, rät Dr. Piliang.
Blasen auf der Haut nicht berühren
Sollte der Sonnenbrand zur Bildung von Blasen auf der Haut führen, ist es ratsam, diese nicht zu berühren. „Um Infektionen und Narbenbildung zu vermeiden, sollten Sie die Blasen von selbst abheilen lassen“, so die Expertin.
In schweren Fällen ärztliche Hilfe suchen
Manchmal reichen Hausmittel nicht aus, wenn man einen besonders schweren Sonnenbrand erlitten hat. In einem solchen Fall ist es sinnvoll sich ärztliche Hilfe zu suchen. „Rufen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie großflächige Blasen haben, starke Schmerzen verspüren oder Fieber, Schüttelfrost, Schwindelgefühl oder Verwirrung auftreten“, rät Dr. Piliang.
Wie man einem Sonnenbrand vorbeugen kann
Verschiedene Vorbeugungsmaßnahmen können vor der Entstehung eines Sonnenbrands schützen. So hilft es beispielsweise sich vorwiegend im Schatten aufzuhalten, falls man keinen ausreichenden Sonnenschutz hat.
Hut schützt vor Sonnenbrand
Auch das Tragen eines Hutes kann Schatten spenden und vor einem Sonnenbrand schützen. Gesicht, Ohren und Hals können vor der Sonne geschützt werden, indem darauf geachtet wird, dass der Hut aus einem dicht gewebten Stoff besteht und eine Krempe aufweist, die zwei bis drei Zentimeter breit ist.
Schutzkleidung verhindert Sonnenbrand
Bei Aufenthalten in der Sonne sollten locker sitzende, langärmelige Hemden und lange Hosen getragen werden. Auch hier gilt: Je dichter der Stoff gewebt ist, desto mehr Schutz bietet er.
Immer Sonnencreme verwenden
Als letztes hat die Dermatologin noch einen Tipp, der eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Das Eincremen mit Sonnencreme. Dabei ist darauf zu achten, dass genug Creme aufgetragen wird. Die Expertin rät dazu, den Körper mit etwa 28 Gramm Sonnenschutzmittel einzucremen, was etwa der Menge eines Schnapsglases entspricht.
Sonnenschutz immer wieder auffrischen
Man sollte beachten, dass der Sonnenschutz im Laufe des Tages immer wieder neu aufgetragen wird. „Sie sollten Ihren Sonnenschutz etwa alle 90 Minuten neu auftragen. Wenn Sie im Wasser waren, aus dem Wasser kommen und sich abtrocknen, sollten Sie sich erneut eincremen, denn Sie haben beim Verlassen des Wassers schon viel davon abgewaschen“, fügt die Expertin hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: 8 Sunburn Relief Tips (and How To Prevent It Next Time) (veröffentlicht 10.06.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.