Pille vergessen – Was nun?
25.05.2012
Die Anti-Baby-Pille gehört zu den sichersten und beliebtesten Verhütungsmitteln. Ihre Wirksamkeit basiert jedoch auf einer regelmäßigen Einnahme. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln erläutert, was passiert, wenn die Pille einmal vergessen wird und wie sich Frauen dennoch vor einer Schwangerschaft schützen können.
Pille sollte innerhalb von zwölf Stunden nachgenommen werden
Vergisst eine Frau die Pille einzunehmen, ist das zunächst kein Grund zur Panik. Wie die BZgA erklärt, hängt der Empfängnisschutz maßgeblich davon ab, zu welchem Zeitpunkt die Einnahme ausgesetzt wurde. Frauen, die eine sogenannte Kombinationspille einnehmen, die sowohl das Hormon Östrogen als auch Gestagen enthält, und diese einmal vergessen, könnten sie innerhalb von zwölf Stunden nachträglich einnehmen, so die BZgA. Wird jedoch eine Minipille vergessen, sollten sich betroffenen Frauen von ihrem Arzt beraten lassen.
Für den Fall, dass die Einnahme einer Kombinationspille vor mehr als als zwölf Stunden vergessen wurde, sollte sich das weitere Vorgehen an der betreffenden Einnahmewoche orientieren. Wird die Einnahme beispielsweise in der ersten Woche vergessen, ist es ratsam, die Einnahme schnellst möglich fortzusetzen, aber in den darauf folgenden sieben Tagen zusätzlich ein Kondom beim Geschlechtsverkehr zu verwenden. Die BZgA weist jedoch auf ihrem Internetportal familienplanung.de darauf hin, dass Frauen, die in der Woche vor dem Vergessenen Geschlechtsverkehr hatten, möglicherweise schwanger geworden sein könnten.
Beim Vergessen der Pille in der zweiten Woche würde es ausreichen, die Pille schnellstmöglich nachträglich einzunehmen. Vergisst eine Frau jedoch mehrmals die Einnahme, ist sie nicht mehr ausreichend vor einer Empfängnis geschützt, so die BZgA.
Deutsche gehen mit Pille und Kondom auf Nummer sicher
Wie die BZgA im letzten Jahr im Rahmen des ersten Deutschen Verhütungskongresses in Wiesbaden mitteilte, würden die meisten Deutschen bei der Verhütung auf Nummer sicher gehen. Demnach verwenden rund 53 Prozent der sexuell aktiven Erwachsenen die Pille und etwa 37 Prozent Kondome zur Verhütung.
76 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren würden beim Sex verhüten, erklärte Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA , mit Bezug auf die Ergebnisse einer aktuelle Studie. Lediglich 16 Prozent der Befragten verzichteten auf Verhütungsmaßnahmen. Die Antibabypille und Kondome seien nach wie vor die beliebtesten Verhütungsmittel, wobei häufige auch die Doppelnutzung der beiden Verhütungsmittel vorkomme, so Elisabeth Pott. (ag)
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Bild: Sara Hegewald / pixelio.de
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