Andropause: Wechseljahre betreffen etwa jeden fünften Mann
14.06.2011
Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen – es gibt für Männer leichtere Phasen, als die Wechseljahre einer Frau mitzuerleben. Dass auch das „starke“ Geschlecht unter Hormonveränderungen leidet, wissen jedoch die wenigsten. In der Fachsprache als Andropause bezeichnet, betreffen die männlichen Wechseljahre etwa jeden fünften Mann. Genaugenommen stellt die Andropause keine Krankheit dar, sondern eine natürliche Lebensphase, die im Gegensatz zur weiblichen Menopause unspezifischer und weniger ausgeprägt verläuft. Darauf weist die Uro-GmbH ein Zusammenschluss von Urologen aus Nordrhein-Westfalen hin.
Wie bei den Wechseljahren der Frau ist die Andropause mit einigen Begleiterscheinungen verbunden, die zuweilen den Rat eines Urologen erfordern. „Männer in der Andropause klagen häufig über sexuelle Unlust, Leistungsabfall, Hautveränderungen aber auch über Depressionen und Erektionsstörungen“, erklärt Dr. Reinhold Schaefer, Urologe und ärztlicher Sprecher der Uro-GmbH. „Eine klassische Hormon-Ersatztherapie gibt es bei Männern aber nicht. Sie ist zwar grundsätzlich möglich, sollte aber nur nach einer gründlichen urologischen Untersuchung erfolgen.“ Je nach Ursache, die nur der Urologe genau diagnostizieren kann, kommen Hormonbehandlungen, die Gabe von sogenannten PD5-Hemmern, aber auch andere Maßnahmen in Frage. Zur Diagnostik gehört neben einem ausführlichen Gespräch auch eine körperliche Untersuchung, um organische Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Bluttests bestimmen die Konzentration von Sexualhormonen im Blut. Bei erniedrigten Werten spricht vieles für männliche Wechseljahre. Ein Fragebogen hilft zudem, den Schweregrad und die Behandlungsbedürftigkeit zu ermitteln. (pm)
Bild: Thomas Meinert, pixelio.de
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