Ärzte entfernen 200 Gallensteine aus dem Bauch einer Frau
In China wurden einer Frau 200 Gallensteine aus dem Bauch entfernt. Sie hatte zuvor jahrelang über heftige Bauchschmerzen geklagt. Die behandelnden Ärzte nehmen an, die Gallensteine hätten sich gebildet, weil die 45-Jährige fast nie frühstückte. Für andere Experten ist diese These jedoch nur reine Spekulation.
Jahrelang kaum gefrühstückt
Für manche Menschen ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages, andere meinen, ausgiebig Frühstücken wäre eher ungesund. Eine Frau aus China hat fast zehn Jahre lang morgens so gut wie nie etwas gegessen. Dieser Umstand sei laut Ärzten Schuld daran, dass sich in ihrem Körper 200 Gallensteine bildeten. Anderen Experten zufolge ist diese These jedoch pure Spekulation.
200 Gallensteine aus dem Körper entfernt
Medienberichten zufolge wurden einer Frau im Guangji Hospital in Hezhou (China) 200 Gallensteine aus der Gallenblase und der Leber entfernt. Einige davon sollen so groß wie Eier gewesen sein. Der Eingriff dauerte sechseinhalb Stunden.
Die 45-jährige Patientin hatte laut einem Bericht der britischen Zeitung „Daily Mail“ angegeben, bereits seit rund zehn Jahren an starken Bauchschmerzen gelitten zu haben.
Außerdem war ihr schon vor Jahren geraten worden, sich wegen der Beschwerden behandeln zu lassen, aus Angst vor einer Operation habe sie dies jedoch nicht gemacht.
Viele wissen nichts von ihren Gallensteinen
Obwohl viele Menschen Gallensteine haben, bemerkt sie längst nicht jeder. Experten zufolge wissen bis zu 80 Prozent der Betroffenen nichts davon. Manchmal können Gallensteine aber auch starke Schmerzen auslösen.
Verursachen die Steine keine Beschwerden, ist Gesundheitsexperten zufolge auch keine Behandlung nötig. Kommt es aber doch dazu, müssen sie meist entfernt werden.
Oft sind Frauen betroffen. Bei der Risikogruppe wird auch von den „fünf F“ gesprochen: female, fat, fertile, forty, fair (weiblich, übergewichtig, fruchtbar, vierzig Jahre alt, hellhäutig bzw. blond).
Jahrelang kaum gefrühstückt
Bei der Patientin aus China seien ihre Essgewohnheiten Schuld an der Bildung der Gallensteine gewesen. Die 45-Jährige hatte angegeben, im letzten Jahrzehnt fast nie gefrühstückt zu haben.
Dr. Quan Xuwei aus dem Operationsteam im Guangji Hospital erklärte laut „Daily Mail“, dass viele seiner Patienten, die an Gallensteinen litten, das Frühstück oft ausfallen oder nur schnell hinunterschlingen würden. Dadurch werde die Bildung der kleinen Steinchen gefördert.
Dr. George Webster, Vizepräsident der britischen Gesellschaft für Gastroenterologie, hält die These der chinesischen Mediziner jedoch für „reine Spekulation ohne wissenschaftliche Basis“.
Wie der Experte gegenüber der britischen Zeitung erklärte, bleibe die Ursache für Gallensteine oft unklar.
Seiner Aussage nach seien in China und Ostasien mehr Patienten mit Steinen in der Leber zu finden, als im Westen. Dies hänge wahrscheinlich mit den erhöhten Infektionsraten in den Gallengängen zusammen.
Wie es zu Gallensteinen kommt
Laut deutschen Experten entstehen Gallensteine durch ein gestörtes Mischungsverhältnis des Gallensaftes, den die Leber produziert. Die Gallenflüssigkeit besteht zu etwa 80 Prozent aus Wasser.
Außerdem enthält sie Cholesterin, Gallensäuren, den Gallenfarbstoff Bilirubin sowie Lecithin und Elektrolyte. Werden durch die Leber zu viel Cholesterin, Bilirubin oder Kalzium beigemischt, können diese Stoffe Kristalle bilden, die sich eventuell im Laufe der Zeit zu Steinen formieren.
Das Cholesterin in der Galle kann auch durch andere Faktoren zunehmen: bei Übergewicht, in der Schwangerschaft, bei starker Gewichtsabnahme oder auch im Alter.
Ebenfalls Einfluss auf das Mischungsverhältnis können längere Fastenperioden, Stress oder unregelmäßige Mahlzeiten haben und somit Gallensteine fördern.
Weitere Faktoren, die eine Entstehung fördern können, sind fettreiche Ernährung, chronische Verstopfungen und auch Bewegungsmangel. Allerdings ist bei vielen Patienten die Bildung auch genetisch bedingt. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.